„Signal aus Zerbst“ verstummt nicht oder der „Zerbster Weg“ in den deutsch-russischen Beziehungen

Signal aus Zerbst“ verstummt nicht oder der „Zerbster Weg“ in den deutsch-russischen Beziehungen

Annegret Mainzer, Zerbst

Gegen Russland gerichtete wirtschaftliche Sanktionen seitens der Europäischen Union, NATO-Truppenübungen nahe der europäischen Grenzen zu Russland, Androhung von Sanktionen gegen Nord-Stream-2-Inverstoren seitens der USA, Aufstockung der US-Truppen in Polen sowie das nie enden wollende, mantraartige Heraufbeschwören des Feindbildes „Russland“ durch Medien und Politiker – nicht nur deutschland- und europaweit, auch weltweit- prägten in den vergangenen Jahren und prägen bis zum heutigen Tag, abgesehen von der derzeitigen Corona-Krise, unsere Nachrichten- und Informationslandschaft.

Jedoch sind nicht alle Deutschen mehr gewillt, diese geschürte Anti-Russlandstimmung zu unterstützen, so werden innerhalb unserer Zivilgesellschaft – auch unter Bundes-, Landes- und Kommunalpolitikern – zunehmend Stimmen laut, die normale, vor allem friedliche Beziehungen zu Russland einfordern, indem die Embargomaßnahmen gegen Russland eingestellt werden. Schlussendlich haben sie der deutschen Wirtschaft einen erheblichen Schaden zugefügt.

Diese Stimmen gegen die Anti-Russlandhaltung kommen seit Jahren auch verstärkt aus meiner Heimatstadt Zerbst/Anhalt, und darauf bin ich sehr stolz, denn seit Mitte des 18. Jahrhunderts pflegt die Stadt Zerbst besondere, ja „verwandtschaftliche“ Beziehungen zu Russland. Im Januar 1744 reiste die Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst (1729-1796) ins Russische Reich, um im darauffolgenden Jahr den dortigen Thronfolger zu heiraten. Im Jahr 1762 bestieg sie als Zarin Katharina II. den russischen Thron und betrat somit die politische Bühne Europas. Katharina II. regierte 34 Jahre lang, schob eine Vielzahl fortschrittlicher Reformen an, die von ihren Nachfahren fortgeführt wurden. Zweifelsfrei gehört Katharina II. neben Zar Peter I. zu den Leuchttürmen der russischen Geschichtsschreibung.

Die Einwohner von Zerbst/Anhalt setzen sich seit gut 30 Jahren verstärkt für freundschaftliche und friedliche Beziehungen zu Russland ein. So wurde im Jahr 1992 der gemeinnützige Internationale Förderverein „Katharina II.“ Zerbst e. V. (Katharina-Verein) gegründet, auf dessen Initiative 1995 in den Zerbster Kavaliershäusern die Sammlung Katharina II., eine ständige Ausstellung zum Leben und Wirken der aus dem Fürstenhaus Anhalt-Zerbst stammenden russischen Zarin, eröffnet wurde. Bereits im Jahr zuvor hatten die Stadtoberhäupter von Zerbst und Puschkin/St. Petersburg (ehemals: Zarskoje Selo) einen Städtepartnerschaftsvertrag unterschrieben. Im Rahmen dieses Vertrages erwuchs eine lebendige Partnerschaft zwischen dem Zerbster Gymnasium Francisceum und dem Gymnasium Nr. 406 in Puschkin. Eine weitere partnerschaftliche Zusammenarbeit besteht zwischen dem 2003 gegründeten gemeinnützigen Förderverein Schloss Zerbst e.V (Schlossverein) und dem Staatlichen Museumsreservat „Zarskoje Selo“ in Puschkin, wovon bisher zwei gemeinsame im Zerbster Schloss gestaltete Ausstellungen zeugen. Ein ständiger Austausch zwischen Zerbster und Puschkiner Künstler- und Schülergruppen sowie zwischen den Stadtoberhäuptern erfolgte ebenfalls in den letzten Jahren kontinuierlich. Für diese lebendige und auf vielen Schultern verteilte Städtepartnerschaft wurden die Städte Zerbst/Anhalt und Puschkin/ St. Petersburg im Jahr 2018 im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Deutsch-Russischen Jahres der kommunalen und regionalen Partnerschaften 2017/2018 im Auswärtigen Amt in Berlin im Beisein der Außenminister beider Länder – Heiko Maas und Sergej Lawrow – ausgezeichnet.

Zerbst bekennt sich zu friedlichen deutsch-russischen Beziehungen

Vor allem in der zurückliegenden Dekade war das Bekenntnis der Stadt Zerbst/Anhalt zu Festigung und Ausbau der Beziehungen zu Russland in den deutschen wie auch in den russischen Medien sehr präsent.

Dabei stellte am 09. Juli 2010 die festliche Enthüllung und Weihe des vom Moskauer Bildhauer Professor Michail Perejaslawez (1949-2020) geschaffenen Denkmals für Katharina II. im Zerbster Schlossgarten einen absoluten Höhepunkt dar – ein Ereignis, das auch in den Medien Russlands seinen würdigen Niederschlag fand.

Einige Zeit später, im Jahr 2012, wurde in Zerbst/Anhalt im Beisein von Wladimir Grinin, seinerzeit Botschafter der Russischen Förderation in Deutschland, eine touristische Katharina-Route eröffnet. 2014 übernahm der russische Botschafter die Schirmherrschaft über den Wiederaufbau des Ostflügels des am 16. April 1945 zerstörten Zerbster Schlosses, des elterlichen Schlosses Katharinas der Großen.

Seit dem Jahr 2016 arbeiten die Stadt Zerbst/Anhalt, der Katharina-Verein, der Schloss-Verein und die Kirchengemeinde St. Bartholomäi in zunehmendem Maße mit dem Internationalen Verband der Deutschen Kultur (IVDK), der seinen Sitz in Moskau hat, zusammen. Jeweils 2016, 2017 und 2018 nahmen Delegationen aus Zerbst am vom IVDK organisierten Großen Katharina-Ball in Zarizyno bei Moskau teil. 2019 übernahm die Stadt Zerbst/Anhalt erfolgreich die Gastgeberrolle für den Großen Katharina-Ball.

Katharina-Ball 2019 in Zerbst

Katharina-Forum: Signal von Zerbst

2018 und 2019 war Zerbst/Anhalt auch Austragungsort des 1. und 2. Katharina-Forums, eines vom Land Sachsen-Anhalt und der Stadt Zerbst/Anhalt initiierten deutsch-russischen Wirtschaftsforums. Auf dem 1. Katharina-Forum erinnerte Sergei Netschajew, derzeitiger Botschafter der Russischen Förderation in Deutschland, in seinem Impulsvortrag daran, dass Zarin Katharina II. eine weise und ausgewogene Wirtschafts- und Außenpolitik betrieben, den Außenhandel liberalisiert und Zölle gesenkt habe, im gleichen Atemzug verwies er darauf, dass der Sanktionsdruck gegenüber Russland für den Ausbau der deutsch-russischen Beziehungen nicht förderlich sei. Der verdiente Deutschland- und Europapolitiker Professor Günter Verheugen blickte in seinen Ausführungen auf die jüngste Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen zurück und prägte dabei ein neues geflügeltes Wort: „Nennen Sie das 1. Katharina-Forum das Signal von Zerbst!“.

Dass das Signal von Zerbst nicht verstummt ist, davon zeugen weitere Events und Initiativen in Zerbst/Anhalt, die der Festigung der Beziehungen zu Russland dienen. Unabhängig von Wetterlage der sogenannten großen Politik wird der „Zerbster Weg“ verfolgt.

Zahlreiche und vielfältige deutsch-russische Events in Zerbst/Anhalt

So fand 2019 das 2. deutsch-russische Katharina-Forum unter dem Motto „Russland ist besser als sein Ruf“ in Zerbst statt. Auch hatten russische Diplomaten das Zerbster Schloss als geeigneten Ort ausgewählt, um im Juni 2019, im Jahr des 290. Geburtstages von Zarin Katharina II., ihr Forum „Russland und Deutschland. Ein historisch-diplomatisches Erbe beider Länder“ zu eröffnen. Bereits im Jahr zuvor – 2018 – war die Zerbster Stadthalle Austragungsort für die vom Förderverein der Deutschen aus Russland in Sachsen-Anhalt e.V. unter dem Motto „Von Diaspora zur Demokratie: Russischsprachige Community lernt Beteiligung und Toleranz“ organisierte Vereinsakademie. Im Herbst 2019 zeigten der IVDK und die Deutsche Moskauer Zeitung ihre Fotoausstellung „Das deutsche Wolgagebiet. Eine unendliche Fotogeschichte.“ in der Kirche St. Bartholomäi zu Zerbst.

Trotz Corona Zerbst bleibt in puncto Russland am Ball

Trotz der derzeitigen Corona-Krise bleibt Zerbst in Sachen freundschaftlicher und friedlicher Beziehungen zu Russland am Ball. Eigentlich sollte im September 2020 am Fuße des Zerbster Katharina-Denkmals der vom gemeinnützigen Verein „Zukunft-Frieden“ Bitterfeld e V. initiierte Friedenslauf: Zerbst/Anhalt-St.Petersburg starten, doch aufgrund der weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie wurde der Start vorerst auf das Jahr 2021 verschoben. Die Stadt Zerbst/Anhalt und der Katharina-Verein unterstützen diesen 2600 km langen Friedenslauf.

Auch ein 3. deutsch-russisches Katharina-Forum wird am 26. und 27. April 2021 in Zerbst/Anhalt stattfinden.

Denkmal für Katharina II. in Zerbst/Anhalt

Im Jahr 2022 jährt sich die Thronbesteigung von Zarin Katharina II. zum 260. Male. Dieses nehmen der Katharina-Verein und die Stadt Zerbst/Anhalt zum Anlass, Vertreter der Städte, in denen ein Katharina-Denkmal stand und noch steht, zu einem Internationalen Symposium einzuladen, um Fragen der Koordinierung einer möglichen Zusammenarbeit auf den Gebieten Kultur, Tourismus und Wirtschaft zu erörtern und Synergieeffekte auszuloten. Bereits im Jahr 1996 aus Anlass des 200. Todestages fand in Zerbst eine wissenschaftliche Konferenz mit internationaler Historiker-Besetzung statt. Auch plant der Förderverein Schloss Zerbst für das Jahr 2022 eine weitere, dann bereits die dritte gemeinsame Ausstellung mit dem Staatlichen Museumsreservat „Zarskoje Selo“ in Puschkin, die im Zerbster Schloss gezeigt werden soll.

Die Stadt Zerbst/Anhalt und der dort ansässige und international agierende Katharina-Verein sowie die im Beitrag bereits genannten Organisationen stehen mit ihrem Bemühen um friedliche und freundschaftliche Beziehungen zu Russland nicht allein, ihnen zur Seite stehen unter anderem der Kieler Zarenverein, die Maria-Pawlowna-Gesellschaft in Weimar, das Deutsch-Russische Kulturinstitut in Dresden, die Vereinigungen der Deutschen aus Russland sowohl in Deutschland wie auch in Russland und zahlreiche andere, die hier aus Platzgründen nicht genannt werden können. Denn, wie bereits die Geschichte mehrfach bewiesen hat, wenn Deutsche und Russen gut zusammenarbeiten, friedlich zusammenleben, geht es ihnen und den anderen Völkern gut und es herrscht Frieden.

Zerbst, 16.08.2020

 

Zerbst/Anhalt: Regionale Geschichte aus weiblicher Sicht präsentiert

Zerbst/Anhalt: Regionale Geschichte aus weiblicher Sicht präsentiert

 Annegret Mainzer, Zerbst

Etwa 260 Gäste konnten die Mitglieder des Internationalen Fördervereins „Katharina II.“ Zerbst e.v. am Nachmittag des 01. März im Katharina-Saal der Stadthalle Zerbst begrüßen. Im Rahmen der derzeit laufenden 55. Zerbster Kulturfesttage hatte der Internationale Förderverein „Katharina II.“ Zerbst e.v. zur Veranstaltung „Regionale Geschichte aus weiblicher Sicht – Frauenpersönlichkeiten aus verschiedenen Jahrhunderten stellen sich vor“ geladen, wobei der Fokus auf den aus Anhalt-Zerbst stammenden Frauen lag.

Alle vorgestellten Frauenpersönlichkeiten auf einen Blick

Dieser Nachmittag mit den historischen Frauenpersönlichkeiten aus Zerbst und Umgebung war eine sehr prägnante und volkstümliche Darbietung unserer regionalen Geschichte, eine andere Art informativer Geschichtsdarstellung“, fasste die Zerbster Besucherin Marlies Kellpinski ihre Eindrücke zusammen, nachdem sich 15 Frauen, die einst in Anhalt-Zerbst lebten und wirkten, vorgestellt hatten. Die Geschichte unserer Region werde unter anderem auf verschiedenen Plattformen im Internet dargestellt, aber Frauen stünden bisher dabei selten im Mittelpunkt, so hätten die Besucherinnen und Besucher viel Neues erfahren, fuhr Kellpinski fort.

Der Nachmittag mit vielem Neuen rund um Anhalt-Zerbster Frauen stellte das Resultat der Zusammenarbeit des Internationalen Fördervereins „Katharina II.“ Zerbst e.V. mit Frauen verschiedenen Alters, die zurzeit in der Region Anhalt-Zerbst lernen oder ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen und nicht unbedingt Vereinsmitglied sind.

Annegret Mainzer in der Rolle einer nach Russland ausgewanderten Zerbsterin begrüßt die Gäste

Wir sind erfreut und überwältigt zugleich von solch regem Interesse an diesem Thema“, begrüßte Annegret Mainzer vom Vorstand des Internationalen Fördervereins „Katharina II.“ Zerbst e.V. die zahlreich erschienen Gäste. Dafür war sie in die Rolle der Zerbsterin Friederika Augusta Winter geschlüpft, die 1767 an die Wolga ausgewandert war, wie ein Blick in die Erstsiedlerliste von Katharinastadt (heute: Marx/ Russland)belegt.

ABM-Maßnahmen befassten sich mit Zerbster Frauengeschichte

Die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Anhalt-Bitterfeld Ursula Böttge, ebenfalls vom Vorstand des Internationalen Fördervereins „Katharina II.“ Zerbst e.V. hatte an diesem Nachmittag die Funktion der Regisseurin übernommen. Sie informierte die Besucherinnen und Besucher im Vorfeld der Präsentation über die Entstehung dieses Projektes. „Im Jahr 1995 habe ich mich gefragt, wie viele Straßen in Zerbst nach Frauenpersönlichkeiten benannt sind. Das Resultat war sehr ernüchternd“, gestand Böttge.

Uta Böttge berichtet über die Entstehung des Projektes

Deshalb habe sie vor Jahren ABM-Projekte mit dem Ziel ins Leben gerufen, Näheres über Frauen in Anhalt-Zerbst zu erfahren. Ausstellungen seien organisiert worden, ein Geburtstagskalender und eine Broschüre herausgegeben, berichtete sie weiter. Und sie erinnerte daran, dass seit dem Jahr 2000 zur EXPO die Stadt Zerbst/Anhalt offiziell zu den „FrauenOrten“ Sachsen-Anhalts gehört. Für Schulklassen haben Böttge und ihre damaligen Mitstreiterinnen Spaziergänge rund um die Zerbster Stadtmauer organisiert, auf denen sich die historischen Frauenpersönlichkeiten zumeist an ihren Wirkungsstätten vorstellten.

Vielfalt an Anhalt-Zerbster Frauenpersönlichkeiten

So machten die Gäste am Sonntagnachmittag in der Stadthalle Zerbst Bekanntschaft mit einer lebensfrohen und naturverbundenen Nonne aus dem hiesigen Frauenkloster, dargestellt von Kerstin Bette. „Nein, immer mehr Abgaben. Diese Gier stets zu Lasten der Schwächeren…“, klagte die allen Zerbster Kindern bekannte Butterjungfer, alias Uta Thiele, und brandmarkte somit die Gier der Mächtigen an. Barbara Lamottke beschrieb eindrucksvoll das einerseits turbulente und andererseits leidvolle Leben der europaweit im 18. Jahrhundert bekannten Theaterprinzipalin Caroline Neuber, die mehrmals mit ihrer Truppe in Zerbst und sogar in St. Petersburg gastierte.

eine naturverbundene Zerbster Nonne                                                      
Zerbster Butterjungfer

Schauspielerin der Neuberschen Truppe

 

Zerbster Prinzessin und russische Zarin „angereist“

Besuch aus dem Zerbster Schloss und Russland war auch angereist. Während Prinzessin Friederike Auguste Sophie von Anhalt-Zerbst, dargestellt von Friederike Beck, mit ihrer jüngeren Schwester Elisabeth (Greta Mattke) gekommen war und von einem mysteriösen Brief der Zarin Elisabeth Petrowna aus Russland berichtete, bekannte die selbstbewusste Zarin Katharina II., alias Tatyana Nindel, dass sie unter einer liebenswürdigen Hülle gleichermaßen als Diplomatin, Heuchlerin und Erpresserin agiere, um sich gegen die täglichen Intrigen durchsetzen zu können.

 

Die Frauenfrage ist eine Erwerbsfrage

Die Frauenfrage ist eine Erwerbsfrage“, meinte die vielseitig gebildete Frauenrechtlerin Jenny Hirsch, gespielt von Manuela Schätzchen. Zu den Frauen, die sich wie Jenny Hirsch ihren Lebensunterhalt selbst verdienten, gehörten auch die auch wissenschaftlich tätige Zerbster Handelsgärtnerin Luise Corthum, dargestellt von Silke Beck, sowie die Zerbster Wasserjette, alias Anika Johannes. Die Wasserjette, ein echtes Zerbster Kind, zog mit ihrem Handwagen und Wasserkannen vor und erzählte salopp nach Zerbster Mundart von ihren Ärgernissen mit den Zerbster „Jören und Kerls“. Vom gelegentlichen Ärger mit den Jungen in ihrer Klasse wusste ebenfalls Ida Möhring zu erzählen, denn einige Male steckten ihre Zöpfe im Tintenfass. Ida Möhring, gespielt von Cherine Boutaba, besuchte als erstes Mädchen am Zerbster Gymnasium Francisceum.

Handelsgärtnerin Luise Corthum
Frauenrechtlerin Jenny Hirsch

Erinnerung an die Zerbster Trümmerfrauen

Astrid und Paula Klausnitzer erinnerten in ihrer dialogischen Szene an die körperlich schwere Arbeit der Zerbster Trümmerfrauen nach 1945, eine Zeit, die durch Zerstörung, Hunger, Krankheit und dem Mangel an zupackenden männlichen Arbeitskräften charakterisiert war.

Zerbster Wasserjette
Francisceerin Ida Möhring
Zerbster Trümmerfrau
Zerbster Trümmerfrau

Avantgardistinnen in ihren Berufen waren Dr. Berta von Scheven, die erste Ärztin im Landkreis, dargestellt von Ursula Böttge. Die Rolle der ersten in Anhalt ordinierten Pastorin Anneliese Salm übernahm Sabine Brauns und die von Dr. Käthe Lüderitz, der ersten Chirurgin im Zerbster Krankenhaus, – Silke Hoffmann.

erste Chirurgin im Zerbster Krankenhaus

erste in Anhalt ordinierte Pastorin

Dr. Inge Werner, die erste Direktorin am Zerbster Gymnasium Francisceum, berichtete selbst über ihren beruflichen Werdegang.

Dr. Inge Werner

Die musikalische Umrahmung der Spielszenen lag nach wohl bewährter Art in den Händen von Marina Drobyshevskaya.

Mit lang anhaltendem Applaus und viel Zustimmung dankte das Publikum den Darstellerinnen. Bei anschließender Kaffeetafel konnten die Gäste mit den Mitwirkenden und den Mitgliedern des des Internationalen Fördervereins „Katharina II.“ Zerbst e.V. ins Gespräch kommen und sich an einem Quiz rund um die vorgestellten Frauenpersönlichkeiten beteiligen.

Freude über Gewinn

Viele Gäste folgten aufmerksam den Spielszenen und konnten somit alle zehn Quizfragen richtig beantworten, sodass schlussendlich das Los entscheiden musste. Als Glücksfeen fungierten dabei Friedrike Beck, Cherine Butaba und Greta Mattke.

Gewinnerin Sigrid Wörlitz (li)

Über den Hauptpreis, einen Gutschein für zwei Personen für den Russischen Abend am 07. August im Zerbster Hotel-Restaurant von Rephuns Garten konnte sich Sigrid Wörlitz freuen. Herzlichen Glückwunsch!

Dank des des Internationalen Fördervereins „Katharina II.“ Zerbst e.V. an folgende Sponsoren und Unterstützer:

– Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld

– Stadtverwaltung Zerbst/Anhalt

– Team der Stadthalle Zerbst/Anhalt

– Team des Hotel-Restaurant von Rephuns Garten in Zerbst/Anhalt

– Katharina-Apotheke, Zerbst/Anhalt

– Schlosskonditorei Zerbst/Anhalt

– Musikschule „J.F. Fasch“ Zerbst/Anhalt

Zerbst, 04.03.2020

Eine Retrospektive: Das Zerbster Katharina-Jahr 2019

Eine Retrospektive: Das Zerbster Katharina-Jahr 2019

Annegret Mainzer, Zerbst

Das Jahr 2019 neigt sich unaufhaltsam seinem Ende zu. Mit Fug und Recht kann es als Katharina-Jahr in Zerbst/Anhalt bezeichnet werden, in dem sich Russen und Deutsche in der Heimatstadt Katharinas der Großen, nämlich in Zerbst/Anhalt, trafen und für die Festigung und den künftigen Ausbau der deutsch-russischen Beziehungen votierten. Außerdem jährt sich am 17. November der Todestag von Katharina II., einer geborenen Prinzessin von Anhalt-Zerbst,, zum 223. Male, es ist also an der Zeit, das Zerbster Katharina-Jahr 2019 Revue passieren zu lassen.

Aus Anlass des diesjährigen 290. Geburtstages von Katharina II. und des 25-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Zerbst/Anhalt und Puschkin/ St. Petersburg wurde in Zerbst unter der Federführung von Bürgermeister Andreas Dittmann, des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung Sachsen-Anhalts sowie auf Initiativen des Internationalen Fördervereines „Katharina II.“ Zerbst e.V. und des Fördervereins Schloss Zerbst e.V. und bei aktiver Mitwirkung von Anhalt-Zerbster Unternehmen eine Vielzahl von deutsch-russischen Begegnungen unterschiedlichen Formats ins Leben gerufen.

Das Zerbster Katharina-Jahr startete am 09. Januar, als sich die Abreise der jungen Prinzessin von Zerbst nach Russland zum 275. Male jährte. Deshalb zeigte der Katharina-Verein in der Zerbster Filiale der Sparkasse Anhalt-Bitterfeld eine Ausstellung über die Leistungen Katharinas der Großen in Russland. Die Mitglieder des Internationalen Fördervereins „Katharina II.“ Zerbst e. V. leisteten 2019 eine intensive aufklärerische, wertvolle pädagogische Arbeit in den hiesigen Grundschulen und Kitas. Somit stand die frühzeitige Nachwuchsgewinnung im Fokus ihrer diesjährigen Tätigkeit. Kostümiert als Prinzessin oder Prinz konnten die Jüngsten auf ihren Geburtstagspartys für Katharina II. erste barocke Tanzschritte erlernen und so manches Wissenswerte aus dem Leben einer Prinzessin erfahren. Den Zerbster Drittklässlern wurden im Rahmen ihres Sachunterrichts informative Führungen durch das Zerbster Schloss geboten.

In Kooperation mit dem Staatlichen Museumsreservat „Zarskoje Selo“ in unserer Partnerstadt Puschkin eröffnete der Schlossverein am 01. Juni im Zerbster Schloss die russisch-deutsche Sonderausstellung „Auf den Spuren Katharinas“. Anwesend waren auch Vertreter von Zarskoje Selo sowie der Botschaft der Russlands in Deutschland. In Vorbereitung dieser Ausstellung arbeiteten Schloss- und Katharina-Verein eng zusammen, vor allem die Übersetzungsarbeiten betreffend. Ende Juni hatte der Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann an den Feierlichkeiten anlässlich des Stadtgeburtstages von Puschkin/St. Petersburg teilgenommen. „Die Aufführung der Carmina Burana im Mariinsky Konzerthaus in St. Petersburg war dabei etwas ganz Besonderes“, erinnerte Dittmann sich.

Im September wurde in der Hof- und Stiftskirche St. Bartholomäi zu Zerbst die Fotoausstellung „Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte.“ eröffnet. Ihre Initiatoren sind der seit 1991 in und außerhalb von Russland agierende Internationale Verband der deutschen Kultur (IDVK) und die Moskauer Deutsche Zeitung, deren Herausgeberin Olga Martens zur Eröffnung in Zerbst sprach. Am Abend des 21. Septembers lud der Förderverein Schloss Zerbst e.V. zur 13. Schlossserenade unter dem Motto „Petersburger Serenade – ein Konzert für Katharina“ ein. Höhepunkte des Abends stellten zweifelsohne die Uraufführungen der Arie der Zerbster Prinzessin Sophie und der Ballmusik aus der Oper „Katharina- eine deutsche Zarin“ dar, an deren Vollendung zurzeit noch der Berliner Komponist Stefan Vinzberg arbeitet.

Stefan Vinzberg zur Zerbster Schlossserenade

Zum Großen Katharina-Ball luden am 29. Oktober die Stadt Zerbst und der IDVK erstmals nach Zerbst ein. Ein Ehrengast des Balls war Wladimir W. Omelnitzky, Chef der Verwaltung des Puschkiner Bezirks von St. Petersburg. Anlässlich unserer 25-jährigen Städtepartnerschaft überbrachte er die Grüße aus unserer Partnerstadt Puschkin und verwies auf den langjährigen Schüleraustausch zwischen dem Zerbster Gymnasium Francisceum und dem Gymnasium Nr. 406 in Puschkin: „Dieser Austausch bringt unsere Menschen näher und die Kinder sind unsere besten Diplomaten.“

Volksdiplomatie oder ziviler Ungehorsam – was ist das 2. Deutsch-Russische Katharina-Forum?“ – diese Frage stellte am Tag nach dem Katharina-Ball Bürgermeister Andreas Dittmann den Forumsteilnehmern. Etwa 160 Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Wissenschaft Russlands und Deutschlands tauschten sich zwei Tage lang in Zerbst/Anhalt aus, um trotz bestehender Unstimmigkeiten zwischen der Europäischen Union und Russland bestehende Kooperationen zu intensivieren, neue zu starten.

Nicht nur die Zerbster luden in ihrem Katharina-Jahr in ihre Stadt ein, auch von außerhalb wurde Zerbst für würdig befunden, Austragungsort für verschiedene Veranstaltungen zu sein. So fand Anfang Juni die Eröffnung des Internationalen Diplomatenforums „Russland und Deutschland: Ein historisch-diplomatisches Erbe beider Länder“ im Schloss zu Zerbst/Anhalt, statt. Ende August konnte in Zerbst der Katharina-Verein 40 Mitglieder der „Gesellschaft zur Erforschung der russischen Villa“ mit Sitz in Moskau begrüßen. Die dort tätigen russischen Historiker, Kunsthistoriker, Museumsdirektoren, Archivare usw. hatten sich ganz bewusst für eine Reise nach Anhalt entschieden.

russische Historiker am Zerbster Denkmal für Katharina II.

Zahlreiche Zerbster und auch auswärtige Gäste konnten an den erwähnten Veranstaltungen teilnehmen. Welche Eindrücke haben sie aus Zerbst mitgenommen? Woran denken sie gern zurück?

russianhalthistory fragte nach:

Die vielen Katharina-Projekte in diesem Jahr in Zerbst hatten neben den Jubiläumsdaten Katharinas auch lokale Gründe- so die 25-jährige Städtepartnerschaft mit Puschkin/St.Petersburg. Für die Stadt selbst ist das 2. Katharina-Forum von herausragender Bedeutung, denn alle Teilnehmer waren sich darin einig, dass unsere Stadt aufgrund ihrer historischen Beziehungen über Katharina zu Russland ein prädestinierter Brückenschlag ist, gerade in diplomatisch schwierigen Zeiten“, blickt Bürgermeister Andreas Dittmann zurück. „Die vielen guten Gespräche und die tolle Resonanz zum Katharina-Forum haben Mut gemacht, diesen Weg weiter zu gehen. Was wir hier bewegen können, geht weit über das hinaus, was man gemeinhin einer kleinen Stadt wie unserer zutraut. Für mich ist das praktische Arbeit zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen. Ich habe vor allem spüren können, dass es den Menschen egal ist, wie man offiziell in der EU oder in der NATO die Beziehungen zu Russland bewertet. Vor allem habe ich den Wunsch und den Willen für mehr Verständigung gespürt und das ist gut so“, resümiert er weiter. Des Weiteren stellten seine Reise nach Puschkin, die Ausstellung „Auf den Spuren Katharinas“ im gerade sanierten Corps de Logis des Schlosses sowie der Besuch seines Puschkiner Amtskollegen Wladimir Omelnitzky in Zerbst für ihn persönliche Höhepunkte des Zerbster Katharina-Jahres dar.

W. Omelnitzky (3.v.l.) zur Balleröffnung in Zerbst

Jana Reifarth vom Vorstand des Schlossvereins resümiert wie folgt: „Neben Katharina-Forum mit Ball und deutsch-russischer Sonderausstellung erinnere ich mich nachhaltig an eine Fortbildung für Russischlehrer/innen aus Sachsen-Anhalt, die ich im Juni mitgestaltete. Im September besuchten Russischklassen aus Calbe, Tangermünde und Genthin unsere zweisprachige Sonderausstellung im Schloss. Ausstellungsbegleitend hatte ich ein Quiz für sie vorbereitet, das Annegret Mainzer ins Russische übersetzte. So konnten die Klassen ihre Fremdsprachenkenntnisse praxisorientiert anwenden“.

Am Katharina-Ball und ~-Forum nahmen auch Mitglieder des Kieler Zarenvereins, der mit dem Katharina-Verein freundschaftlich zusammenarbeitet, teil. Darüber schreibt der Kieler Martin Schulz: „Geboten wurden zahlreiche Vorträge und Diskussionen mit regem Gedankenaustausch zwischen hochkarätigen Gästen. Gesellschaftlicher Höhepunkt war der Katharina-Ball, der beredtes Zeugnis von der Gastfreundschaft der Zerbster ablegte“. Zu den Baufortschritten im Zerbster Schloss meint Martin Schult: „Nicht zu Unrecht stand auch das Zerbster Schloss im Mittelpunkt, durch kluge vorläufige Renovierungsmaßnahmen als solches wieder erlebbar gemacht und die Ausstellungen zur Historie von hohem Informationswert. Gleiches gilt für die Hof- und Stiftskirche St. Bartholomäi mit der beeindruckenden Fotoausstellung über die Geschichte der Wolgadeutschen“.

Stefan Vinzberg, Komponist der bereits erwähnten Katharina-Oper und Teilnehmer sowohl am 1. wie auch am 2. Katharina-Forum, hat durch die deutsch-russischen Begegnungen in Zerbst Partner für sein musikalisches Katharina-Projekt gefunden. Gemeinsam mit der in Kaliningrad und Moskau arbeitenden russischen Designerin Inessa Koroleva wird Vinzberg ein Projekt erarbeiten, das uns den inneren Weg der Zerbster Prinzessin von Zerbst nach Moskau auf den Thron Russlands nachvollziehen lässt und es auf dem nächsten Forum präsentieren.

In den sozialen Netzwerken waren noch mehr derartige positive Äußerungen über die Katharina-Aktivitäten in Zerbst zu lesen. „Wir haben bald das Jahr 2019 hinter uns gebracht, jedoch keine Zeit zum Ausruhen, denn 2020 stehen wieder Jubiläen, die uns fordern, auf der Agenda, zum Beispiel, 275 Jahre Heirat von Katharina II. und Peter III., 25 Jahre Sammlung Katharina II. und 10 Jahre Katharina-Denkmal in Zerbst, 30 Jahre Städtepartnerschaft mit Jever und vielleicht ein 3. Katharina-Forum?“, blicken Tatyana Nindel und Annegret Mainzer vom Vorstand des Katharina-Vereins voraus.

Zerbst, den 15.11.2019

Триумфальное музыкальное возвращение Екатерины Великой на немецкую Родину

Триумфальное музыкальное возвращение Екатерины Великой на немецкую Родину

 

Аннегрет Майнцер, Цербст

21 сентября с. г. в родовом замке российской императрицы Екатерины Великой в г. Цербст/Ангальт прошел грандиозный концерт-бенефис под названием Петербургская серенада — концерт для императрицы Екатерины, приуроченный к 290-летию со дня рождения Екатерины Великой.

В связи с этим концертом собранные средства передали некоммерческому Обществу «Замок Цербст», чья цель состоится в восстановлении разрушенного в апреле 1945 г. Цербстского замка.

Гостей и музыкантов-художников приветствовал Дирк Херрманн, председатель Общества Замок Цербст. Среди гостей были Андреас Диттманн, мэр г. Цербст/Ангальт, и композитор Штефан Винцберг, который написал оперу Екатерина- немецкая императрица.

приветствие гостей

Ян Михаэль Хорстманн в этот вечер был не только главным дирижером Среднегерманского камерного оркестра г. Шенебек, он также выступил ведущим вечера.

Первое отделение концерта под названием Цербст началось с Йоганна Штрауса-сына, короля вальсов. Прозвучал его почти забытый в наши дни вальс У Эльбы, чья премьера прошла 28 ноября 1897 г. в Вене.

Была исполнена увертюра к сюиту, написанная немецким композитором Йоганном Фридрихом Фашом (1688-1758), который в 1722 г. был назначен придворным капельмейстером князя Ангальт-Цербстского.

Также прозвучала увертюра к оркестровому сюиту Москвичи, принадлежажая перу композитора Георга Филиппа Телеманна, родившегося в 1681 г. в Магдебурге. Кстати, его внук — Георг Михаэль Телеманн (*1748 г.) в 1773 г. был назначен музыкальным дирктором и кантором главного собора в Риге, где он умер в 1831 году.

Вернемся к концерту в Цербстском замке: Вне сомнения — одной из кульминаций концерта была премьера арии Цербстской принцессы Софии До конца моей жизни из оперы Екатерина- немецкая императрица Берлинского композитора Штефана Винцберга. Арию исполнила немецко-марроканская сопранистка Мириам Сабба. Она восхитила слушателей своим мастерством вокала.

сопранистка Мириам Сабба

Второе отделение вечернего концерта было посвящено городу Санкт-Петербургу. Прозвучали музыкальные шедевры итальянского оперного композитора Франческо Доменико Арайя (1709-1767/1771?), который был придворным капельмейстером при Елизавете Петровне (1709-1761). Арию из его оперы Сила любви и ненависти пела сопранистка Мириам Сабба.

Слушатели концерта в этот вечер пережили минуты волнения и радости — премьеру бальной музыки из опера Винцберга. Сочиняя бальную музыку, он подумал о бальном вечере в Цербстском замке, рассказал композитор Штефан Винцберг.

композитор Штефан Винцберг

Из оперы Антигона итальянского композитора Томмазо Траэтта (1727-1779) прозвучала ария Закончились мои мучения. Траэтта с 1769-1775 гг. был придворным капельмейстером при Екатерине Великой в Санкт-Петербурге.

Достойным завершением концерта в Цербстском замке стал известный вальс Прощание с Санкт-Петербургом, который Йоганн Штраус-сын написал в память о своих неоднократных гастролях в России. В связи с этим нельзя забыть о том, что он был дирижером известных в то время Павловских летних концертов на протяжении десять лет.

Все выбранные дирижером Я. М. Хорстманн музыкальные произведения для концерта в Цербстском замке были связаны с жизнью Екатерины Великой, с ее немецкой и русской родиной.

Мысль о долголетних мирных отношениях между немцами и русскими, вообще, прошла красной нитью через весь концерт.

Все — сопранистка, дирижер и ведущий и оркестр -, несомненно, на высоте. Время для слушателей пролетело незаметно, это объясняется не только великолепным исполнением описанных в статье музыкальных шедевров, но также живым красноречием ведущего.

Аннегрет Майнцер, автор данной статьи, и Штефан Винцберг

Цербст, 27 сентября 2019 г.

 

Визит членов Общества изучения русской усадьбы в г. Цербст/Ангальт

Визит членов Общества изучения русской усадьбы в г. Цербст/Ангальт

Аннегрет Майнцер, Цербст

В каждом году члены основанного в 1992 году Общества изучения русской усадьбы организуют так называемую экспедиционную поездку. В состав Общества изучения русской усадьбы входят историки, искусствоведы, архитекторы, директора музеев, реставраторы и доценты МГУ, короче говоря, представители гуманитарной сферы.

Их экспедиционная поездка в 2019 году была приурочена к 290-летию со дня российской императрицы Екатерины Великой, урожденной принцессы Ангальт-Цербстской. Поэтому русские ученые посетили те места в Германии, которые связаны с Екатериной Великой и Романовыми.

Поездка началась с посещения города Штеттин (ныне: Щецин/ Польша), где в 1729 году Екатерина II родилась. Члены Общества изучения русской усадьбы посетили немецкие города Киль, Ойтин, Глюксбург, Любек, Брауншвейг итд.

Замок в Дорнбурге на реке Эльбы

Кульминацией их экспедиционной поездки 2019 года, несомненно, было посещение региона Ангальта, где Екатерина Великая провела свое детство и отрочество. 29 августа с.г. Аннегрет Майнцер, заместитель председателя основанного в 1992 году некоммерческого Международного исторического общества «Екатерина II» г. Цербст/Ангальт, и Илона Пфлуг, также член правления Екатерининского общества, встретили гостей из России перед замком в деревне Дорнбург, где в 1690 году родился князь Христиан Август Ангальт-Цербстский, отец Екатерины II.

В городе Цербст/Ангальт гости из России, во-первых, посетили родной замок Екатерины II, где Дирк Херрманн, председатель основанного в 2003 году некоммерческого Общества «Замок Цербст», их приветствовал.

Дирк Херрманн и Аннегрет Майнцер приветствовали русских гостей в Цербстском замке

Аннегрет Майнцер и Дирк Херрманн вместе показали русским гостям апартамент княгини Иоганны Елизаветы Ангальт-Цербстской, матери Екатерины II. Кроме того, гости посетили открытую 1 июня с.г. германо-российскую выставку «По следам Екатерины», которая была создана членами Общества «Замок Цербст» в тесном сотрудничестве с Государственным музеем-заповедником «Царское Село» в городе Пушкин/Ст. Петербург. Эта выставка является частью международного культурного проекта «Русские сезоны» в Германии.

экскурсия по замку

После экскурсии по Цербстскому замку гости из России посетили Екатерининский музей, который был открыт в 1995 году в здании бывшего кавалерского дома, где ныне находится ратуша города Цербст/Ангальт. В Екатерининском музее Андреас Диттманн, мэр г. Цербст/Ангальт, сердечно приветствовал гостей из России и дал краткую информацию о дружеских отношениях между городами Цербст/Ангальт и Пушкин/ Ст. Петербург, которые в текущем году отмечают 25-летие установления побратимских отношений.

В Екатерининском музее /встреча с мэром и Владимиром Тесленко

Экскурсию по Екатерининскому музею вел Владимир Тесленко, основатель и почетный член Международного исторического общества «Екатерина II» г. Цербст/Ангальт. Русские ученые очень заинтересовались его рассказом о начале деятельности Екатерининского общества и о выставленных экспонатах.

Конечно, группа русских ученых двинулась к памятнику Екатерине Великой, который был открыт и освящен летом 2010 года в Цербстском замковом парке. Памятник является работой Московского скульптора профессора Михаила Переяславца.

у памятника Екатерине Великой

После такой насыщенной программы все, гости и гиды, радовались вкусному ужину в уютном Цербстском ресторане «Морино».

Поводя итоги дня, Андрей Чекмарёв, член правления Общества изучения русской усадьбы, подчеркнул, что они в Цербсте не только были на родной земле Екатерины Второй, они здесь также встретили людей, которые из-за любви к родному городу занимаются волонтерской деятельностью в разных некоммерческих обществах. «Такие активные люди нам больше нужны в России», сказал Чекмарёв.

Уроженки города Цербст/Ангальт Аннегрет Майнцер и Дирк Херрманн единогласно уверены в том, что визит 40 членов Общества изучения русской усадьбы в Цербст был только началом для будущего плодотворного сотрудничества между своими обществами.

Цербст, 03 сентября 2019 года

21 сентября: Концерт-Бенефис в Цербстском замке посвящен Екатерине Великой

21 сентября: Концерт-Бенефис в Цербстском замке посвящен Екатерине Великой

 

Аннегрет Майнцер, Цербст

Это стало традицией- раз в году в Цербстском замке проходит концерт-бенефис. Доход от него полностью поступает в пользу деятельности членов основанного в марте 2003 года общества «Замок Цербст». Его члены постоянно заботятся о восстановлении разрушенного в апреле 1945 года Цербстского замка, родового замка российской императрицы Екатерины Великой, урожденной принцессы Ангальт-Цербстской.

Denkmal für Katharina II. mit Blick auf Schloss Zerbst

В этом году в городе Цербст/Ангальт отмечают два юбилея: 290 летие со дня рождения Екатерины Великой и 25 летие установления дружеских побратимских отношений между городами Цербст/Ангальт и Пушкин/Санкт-Петербург.

Концерт под названием «Петербургская серенада — концерт для императрицы Екатерины» состоится 21 сентября с.г. в замке Цербст.

В концертную программу будут включены фрагменты из оперы «Екатерина — немецкая императрица», которая принадлежит перу Берлинского композитора Штефана Винцберга.

Будут исполнены увертюра, ария Цербстской принцессы Софии и бальная музыка. Арию принцессы «До конца моей жизни» исполнит немецко-марокканская  сопранистка Мириам Сабба.

Премьера первых фрагментов из оперы Винцберга состоялась осенью прошлого года в замке Дорнбург, где родился князь Христиан Август Ангальт-Цербстский, отец Екатерины Великой.

https://russianhalthistory.wordpress.com/2018/09/25/katharina-oper-dornburg/

В начале концерта в Цербстском замке прозвучит вальс «У реки Эльбы» композитора Йоганна Штрауса-сына, вошедшего в историю как «король вальсов». Концерт завершится его известным вальсом «Прощание с Санкт-Петербургом», который Штраус написал в память о своем пребывании в России.

Прозвучат также произведения Йоганна Фридриха Фаша и Франческо Арайя в исполнении Среднегераманского камерного филармонического оркестра под руководством дирижера Ян Михаэль Хорстманн.

1 августа с.г. начинается продажа билетов на концерт в бюро туризма города Цербст/Ангальт. Тел. 03923 23 51

Цербст, 25 июля 2019 г.

Katharinaverein sagt „Dankeschön“ den Sponsoren

Katharinaverein sagt „Dankeschön“ den Sponsoren

Annegret Mainzer, Zerbst

Am 25. Juni begrüßten im Schloss Zerbst die Vereinsmitglieder des Internationalen Fördervereins „Katharina II.“ Zerbst e.V. und Mandy Baum, Inhaberin der Zerbster Firma ASKOM, Vertreterinnen und Vertreter der Firmen, die auf der diesjährigen Gewerbefachausstellung die 15. Münzprägeaktion tatkräftig unterstützt hatten.

Aufgrund des 290. Geburtstages von Zarin Katharina II. und der 25-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Zerbst/Anhalt und Puschkin/St. Petersburg kommt der Erlös der Münzprägeaktion in diesem Jahr dem Internationalen Förderverein „Katharina II.“ Zerbst e.V. zugute.

Da der Katharinaverein die Firma ASKOM an den Ausstellungstagen personell sehr intensiv unterstützt hatte – stets waren mindestens ein Vereinsmitglied und eine Prinzessin vor Ort – sei die stattliche Summe von 1820 Euro zusammengekommen, die bisher bei dieser Aktion erzielte Höchstsumme, so Mandy Baum.

Die symbolische Scheckübergabe erfolgte auch im Beisein jener Zerbster Prinzessinnen, d.h. jener Zerbster Schülerinnen, die sich im Mai vorigen Jahres im Rahmen des 2. Zerbster Prinzessinnenfestes um den Titel „Prinzessin von Anhalt-Zerbst“ beworben hatten. Inzwischen sind die fünf Mädchen keine Konkurrentinnen mehr, sondern unterstützen im Team die vielseitigen, manchmal auch zeitraubenden Aktivitäten des Katharinavereins, bei Bedarf auch die des Schlossvereins.

Im Anschluss an die Scheckübergabe präsentierten die Vereinsmitglieder des Katharinavereins gemeinsam mit den Prinzessinnen den Gästen aus der Anhalt-Zerbster Wirtschaft ihre Ausstellungsräume im Zerbster Schloss. So bekamen diese nicht nur einen Einblick in die Familiengeschichte Katharinas II.und in die Wirtschaft Russlands zur Zeit Katharinas II., sie wurden auch über die ehrenamtlichen Aktivitäten des Katharinavereins informiert.

Die erhaltenen Gelder nutze der Katharinaverein vor allem dafür, seinen Fundus an barocken Kleidern aufzustocken und die Roll ups der mobilen Ausstellung über die Leistungen Katharinas II. zu ergänzen, teilt Vereinsmitglied Johanna Lüdecke mit.

Zerbst, den 28.06.2019

Fotos: Johanna Lüdecke, Annegret Mainzer

Международный дипломатический форум открылся в Цербстском замке

Международный дипломатический форум открылся в Цербстском замке

Аннегрет Майнцер, Цербст

290-летие со дня рождения российской императрицы Екатерины Великой, урожденной принцессы Ангальт-Цербстской, послужило поводом для проведения Международного дипломатического форума „Россия и Германия: историко-дипломатическое наследие обеих стран“, который был открыт 03 июня с.г. в городе Цербст/ Ангальт, т.е. на Родине Екатерины Великой.

В замке-резиденции князей Ангальт-Цербстских встретились эксперты ведущих в России университетов и научных центров.

На форуме ожидался ряд почётных гостей, среди них – Владимир М. Гринин, бывший посол Российской Федерации в ФРГ и член общества „Россия и Германия“. Гринин уже неоднократно посещал город Цербст/Ангальт, например, в 2012 году по поводу торжественного открытия туристического маршрута „Екатерина Великая“ и в 2017 году по поводу открытия выставки под названием „Виды Лихтенштейна“ с произведениями русского художника Алекса Долля.

Wladimir Grinin

В своём приветствии Андреас Димттманн, мэр города Цербст/Ангальт, указал на то, что в 2014 году Владимир Гринин, в то время исполняющий обязанности посла РФ в ФРГ, взял проект восстановления разрушенного в апреле 1945 года Цербстского замка под своё покровительство.

Bürgermeister Andreas Dittmann

Кроме Гринина приехали на дипломатический форум в Цербст/Ангальт Наталья Маслакова-Клауберг, руководитель форума, Рольф Клауберг, профессор Дипломатической академии МИД РФ,и Олег Ксенофонтов, у которого большой опыт в области международной дипломатии.

Natalja Maslakowa-Klauberg

Среди посетителей форума были также принц Эдуард Ангальтский, члены Цербстского городского совета и члены Международного исторического общества „Екатерина II“, основанного в 1992 году.

Все выступающие на форуме единодушно благодарили Цербстских организаторов форума за возможность провести открытие форума в родовом замке Екатерины Великой и они высоко оценили волонтерскую деятельность членов действующего с 2003 года в Цербсте общества „Замок Цербст“.

Oleg Ksenofontov
Prof. Rolf Klaubeg

Темы докладов на форуме вызывали живой интерес присутствующих. В. Гринин и О. Ксенфонтов дали представление о прошлых и нынешних дипломатических отношениях между Россией и Германией и об их конкретных последствиях для сотрудничества в областях  экономики, культуры, искусства и образовании. Н. Маслаова-Клауберг говорила о гении Екатерины Великой и о связанных с ней феноменах. Профессор Р. Клауберг в своём выступлении старался объяснить роль Китая в нынешних отношениях между США и Россией.

С приветствием форуму выступали также принц Эдуард Ангальтский и Владимир Тесленко, основатель и почётный член Международного исторического общества „Екатерина II“.

Eduard von Anhalt
Wladimir Teslenko

Участники и гости форума выпользовались возможностью осмотреть открытую 01 июня в Цербстском замке российско-германскую тематическую выставку „По следам Екатерины“ , приуроченную к 25-летию побратимства между городами Цербст/Ангальт и Пушкин/Ст. Петербург. Эта выставка была создана при сотрудничестве Государственного музея-заповедника „Царское Село“ и общества „замок Цербст“.

Программа первого дня дипломатического форума вкючала проведение концерта под названием „Русское барокко при Екатерине Велкой“ с участием вокалиста Александра Федорова и пианистки Кении Федорук. Концерт был организован при поддержке фонда культурных и образовательных программ „Открытое море“.

Ksenia Fedoruk und Alexander Fedorov

После впечатляющего и волшебного концерта мэр Андреас Диттманн пригласил всех участников и гостей форума на приём в ратушу. В ходе приёма возник живой обмен мнениями и инфрмацией, велись активные дискусии.

04/05 июня Международный  дипломатический форум „Россия и Германия: историко-дипломатическое наследие обеих стран“ продолжал свою работу в Русском Доме науки и культуры в Берлине.

Цербст, 12 июня 2019 г.

 

Internationales Diplomatenforum im Zerbster Schloss eröffnet

Internationales Diplomatenforum im Zerbster Schloss eröffnet

Annegret Mainzer, Zerbst

Waren alle Festredner am 01. Juni diesen Jahres während der Eröffnung der russisch-deutschen Sonderausstellung „Auf den Spuren Katharinas“ im Zerbster Schloss einhellig der Meinung, dass selbiges in den Annalen der russisch-deutschen Beziehungen einen besonderen Stellenwert innehaben könne, so sollte diese These zwei Tage später ihren Beweis finden.

Der 290. Geburtstag von Zarin Katharina der Großen, einer geborenen Prinzessin von Anhalt-Zerbst, war Anlass für Experten führender russischer Universitäten und wissenschaftlicher Zentren, ihr diesjähriges Internationales diplomatisches Forum „Russland und Deutschland: Ein historisch-diplomatisches Erbe beider Länder“ im Schloss zu Zerbst/Anhalt, sozusagen im Elternhaus von Katharina der Großen zu starten.

Zu den Gastrednern der Forums zählte Wladimir M Grinin, ehemaliger Botschafter der Russischen Förderation in der BRD. Für ihn war es nicht die erste Visite in Zerbst/Anhalt, denn bereits im Jahr 2012 zur festlichen Eröffnung der touristischen Route „Katharina die Große“ und im Jahr 2017 anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Ansichten Liechtensteins“ mit Werken des russischen Künstlers Alex Doll weilte Grinin in Zerbst.

Wladimir Grinin

Andreas Dittmann, Bürgermeister von Zerbst/Anhalt, wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass es Wladimir Grinin war, der im Jahr 2014 den Wiederaufbau des Zerbster Schlosses unter seine Schirmherrschaft stellte.

Bürgermeister Andreas Dittmann

Zu den weiteren Rednern des Forums zählte Natalja Maslakowa-Klauberg, der nicht nur die Moderation des Forums oblag, sie sprach auch über das „Genie“ in der Persönlichkeit Katharinas und über die damit im Zusammenhang stehenden Phänomene ihrer Regierungszeit, die auch das „Goldene Zeitalter“ genannt wird.

Natalja Maslakowa-Klauberg

Während Wladimir Grinin und Oleg Ksenofontow, der ebenfalls auf ein erfülltes Diplomatenleben zurückblicken kann, über vergangene und heutige diplomatische Beziehungen zwischen Russland und Deutschland sowie über deren konkrete Folgen für die Wirtschaft, Kunst und Kultur sowie Bildung und Wissenschaft referierten, versuchte Professor Rolf Klauberg, der an der Diplomatenakademie des russischen Außenministeriums lehrt, warum im Kampf zwischen den USA und Russland um die Vormachtstellung auf fast allen Gebieten heutzutage China eine entscheidende Rolle spielt.

Oleg Ksenofontov
Prof. Rolf Klaubeg

Grußworte an das Forum entboten auch Prinz Eduard von Anhalt und Wladimir Teslenko, Begründer und Ehrenmitglied des 1992 gegründeten Internationalen Fördervereins „Katharina II.“ Zerbst e.V.

Eduard von Anhalt
Wladimir Teslenko

Im Anschluss daran nutzten die Forumsteilnehmer die Gelegenheit, die bereits eingangs erwähnte russisch-deutsche Sonderausstellung „Auf den Spuren Katharinas“ im Schloss Zerbst zu besuchen. Diese Ausstellung, organisiert anlässlich des 290. Geburtstags von Katharina der Großen und der 25-jährigen Städtepartnerschaft der Städte Zerbst/ Anhalt und Puschkin/ St. Petersburg (ehemals Zarskoje Selo), entstand in enger Kooperation des seit 2003 in Zerbst tätigen Fördervereins Schloss Zerbst e.V. mit dem Staatlichen Museumsreservat „Zarskoje Selo“ in Puschkin.

Der erste Tag des Forums bot auch ein Konzert unter dem Motto „Russischer Barock zur Zeit Katharina der Großen“ mit dem Sänger Alexander Fedorov und der Pianistin Ksenia Fedoruk. Das Konzert wurde mit Unterstützung der Stifung „Offenes Meer“ organisiert. Das gefühlvolle Spiel von Ksenia Fedoruk und die gesangliche Darbietung von Alexander Fedorov, die sich durch ein hohes Maß von Empathie und Feinsinnigkeit, begleitet von entsprechender Mimik und Gestik, auszeichnet, beeindruckten das Publikum sehr.

Ksenia Fedoruk und Alexander Fedorov

Im Anschluss an das Konzert lud Bürgermeister Andreas Dittmann zu einem Empfang ins Rathaus, in dessen Verlauf sich zwischen den Forumsteilnehmern ein lebendiger Meinungs- und Informationsaustausch entwickelte.

Das Internationale diplomatische Forum „Russland und Deutschland: Ein historisch-diplomatisches Erbe beider Länder“ setzte seine Arbeit am 04. und 05. Juni im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin erfolgreich fort.

Zerbst, den 12.06. 2019

 

Russisch-deutsche Sonderausstellung „Auf den Spuren Katharinas“ im Schloss Zerbst eröffnet

Russisch-deutsche Sonderausstellung „Auf den Spuren Katharinas“ im Schloss Zerbst eröffnet

Annegret Mainzer, Zerbst

Im November 2018 reisten Dirk Herrmann, Vorsitzender des seit dem Jahr 2003 in Zerbst/Anhalt agierenden Fördervereins Schloss Zerbst e.V., und Vereinsmitglied Annegret Mainzer nach Puschkin/St. Petersburg, um dort bei einem Arbeitstreffen mit Olga Taratynova,  Direktorin des Staatlichen Museumsreservats „Zarskoje Selo“, Einzelheiten der gemeinsamen Ausstellung „Auf den Spuren Katharinas“ zu erörtern. Dem folgte am 09. November 2018 die beiderseitige Vertragsunterzeichnug zur Durchführung und Präsentation der Ausstellung im Jahr 2019 im Zerbster Schloss, der einstigen Residenz der Fürsten von Anhalt-Zerbst. Aus diesem Geschlecht stammt auch die russische Zarin Katharina die Große, deren Name die Städte Zerbst/Anhalt und Puschkin/St. Petersburg verbindet. Bereits im Herbst 1994 wurde deshalb der Vertrag über die Partnerschaft zwischen den beiden Städdten unterzeichnet.

 

 

Anlässlich des diesjährigen 290. Geburtstags von Zarin Katharina der Großen, einer geborenen Prinzessin von Anhalt-Zerbst, und des 25-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläums wurde am 01. Juni diesen Jahres die eingangs erwähnte russsich-deutsche Sonderausstellung „Auf den Spuren Katharinas“ festlich im Schloss Zerbst eröffnet und zwar in den in den unteren Etagen des Corps de logis befindlichen Gemächern, deren Sanierung im ersten Quartal 2019 abgeschlossen werden konnte. Im zweiten Obergeschoss dieses Schlosstraktes befanden sich einst die Gemächer, die die junge Zerbster Prinzessin bis zu ihrer Abreise nach Russland im Jahr 1744 bewohnt hatte. Zurzeit harren die durch anglo-amerikanisches Bombardement am 16. April 1945 zerstörten Jugendzimmer Katharinas II. noch ihrer Wiederherstellung.

Die Sonderausstellung setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Der Eingangsteil der Ausstellung informiert über einige Aspekte der Kindheit und Jugend Katharinas II., während der zweite, der weitaus größere Ausstellungteil verschiedene Zeichnungen, Stiche und Aquarelle russischer und ausländischer Künstler des 18./ 19. Jahrhunderts, die in digitaler Form vom Staatlichen Museumsreservat „Zarskoje Selo“ zur Verfügung gestellt wurden, vor allem jene Plätze im Katharinapark in Zarskoje Selo zeigen, die auch Kaatharina II. begeisterten. Parallel dazu werden Fotos aus den Jahren 2017/2018 gezeigt, sodass die Besucher die Veränderungen, die sich im Park seit dem 18. Jahrhundert vollzogen  haben, nachvollziehen können.

 

Zur Ausstellungseröffnung, die von Schülerinnen der Zerbster Musikschule „Johann Friedrich Fasch“musikalisch umrahmt wurde, kamen gut 120 interessierte Gäste. ins Zerbster Schloss.

Unter ihnen konnte Vereinsvorsitzender Dirk Herrmann u.a. Mikhail Korolev, Attachè an der Botschaft der Russischen Förderation in Berlin, Tatyana Serpinskaya und Natalya Lancaray, die Vertreterinnen des Staatlichen Museumsreservats „Zarskoje Selo“, sowie den vor einer Woche wieder gewählten Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann begrüßen.

 

In seiner Begrüßung dankte Dirk Herrman nicht nur den Unterstüzern und Sponsoren dieser Ausstellung, auch wüdigte er die ehrenamtliche Arbeit der Übersetzerinnen Olga Tidde und Annegret Mainzer. Die Ausstellungskonzeption wurde vom Vereinsvorsitzenden selbst erstellt. Tatyana Nindel, Vorsitzende des Internationalen Fördervereins „Katharina II.“ Zerbst e.V., dolmetschte während de Eröffnungszeremonie.

Diesem Dank von Dirk Herrmann schloss sich Bürgermeister Andreas Dittmann in seinem Grußwort an und verwies dabei zum wiederholten Male auf das besondere Potenzial, auf die besondere Rolle von Schloss Zerbst in der Bewahrung des europäischen und Weltfriedens. Russland sei kein Feind, so Bürgermeister Dittmann, in Zerbst schätze und pflege man die freundschaftlichen Beziehungen zu russischen Partnern sehr.

In diesen Tenor stimmte das Grußwort von Direktorin Olga Taratynova, das Tatyana Serpinskaya verlas, ein. Olga Taratynova würdigte die titanische Arbeit der Mitglieder des Schlossvereins bei der Sicherung und beim Wiederaufbau des in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs zerstörten Zerbster Schlosses. Ebenso wie ihre Vorredner ist Taratynova davon überzeugt, dass Schloss Zerbst künftig in der Vertiefung der deutsch-russischen Beziehungen einen besonderen Platz einnehmen könne.

Im Anschluss an die Eröfnungsreden lud Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, dargestellt von  Svenja Reifarth, die Gäste zum Rundgang durch die Ausstellung ein. Dabei kam es auch zum regen Meinungs- und Informationsaustausch zwischen den russischen und deutschen Gästen.

Die Ausstellung ist bis zum 29. September 2019 wie folgt geöffnet:

dienstags – samstags 10.00-12.00 Uhr u. 13.00-17.00 Uhr

letzter Einlass: 11.30 Uhr bzw. 16.30 Uhr

außer an Feiertagen und nicht am 15.06. und 06.09. 2019

weitere Informationen unter: https://www.schloss-zerbst-ev.de/

Zerbst, den 02.06.2019