Zerbst/Anhalt/Bitterfeld-Wolfen: 75 Jahre nach Kriegsende: Glocke und Lauf für den Frieden
Annegret Mainzer, Zerbst
Der 2019 in Bitterfeld-Wolfen gegründete Verein „Zukunft-Frieden e.V.“ beabsichtigte, im Herbst 2020 einen internationalen Friedenslauf: Zerbst/Anhalt-St.Petersburg durchzuführen. Eine Reihe organisatorischer Hindernisse war bereits überwunden, einige noch in der Schwebe bzw. in Vorbereitung, doch der Ausbruch des Coronavirus und seine Auswirkungen haben die ambitionierten Läufer veranlasst, ihren Grenzen überschreitenden Lauf auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Diese freie Zeit nutzt der Verein, um weiter auf seine Aktivitäten und sein Projekt aufmerksam zu machen. So auch durch die Aktion: Eine Glocke für den Frieden.
Friedensglocke für Botschafter der Russischen Förderation
„Die bedingungslose Kapitulation Hitlerdeutschlands am 08. Mai vor 75 Jahren bedeutete ihrerzeit die Befreiung Europas vom nationalsozialistischer Gewaltherrschaft. Das war in Befreiungsakt von bis dato nie gekanntem Ausmaß in der Geschichte der Menschheit und das sollte gebührend gewürdigt werden“, meint Peter Junge, Vorsitzender des Vereins „Zukunft-Frieden e. V.“. Geplnt war, dass die Mitglieder des Vereins „Zukunft-Frieden e. V.“am 09. Mai d. J. dem Botschafter der Russischen Förderation in Deutschland, Herrn Sergei Netschajew, feierlich eine Friedensglocke überreichen, um somit auf ihren Katharina- beziehungsweise Friedenslauf 2020 von Zerbst/Anhalt nach St. Petersburg aufmerksam zu machen, der eigentlich am 05. September am Fuße des Denkmals für Katharina II. in Zerbst starten sollte. Wenn da nicht das Corona-Virus ausgebrochen wäre“ Ja, wenn…
Ohne Russland kein Friede in Europa
„Mit diesem Friedenslauf wollen wir zeigen, dass es ohne Russland keinen Frieden, weder in Europa noch weltweit, geben kann“, so Vereinsvorsitzender Junge. Die Läufer um Peter Junge planen in diesem Herbst die 2600 km von Zerbst aus über Halle, entlang der Ostseeküste, durch die Hansestädte Polens und der Staaten im Baltikum bis nach St. Petersburg mit finalem Zieleinlauf in Puschkin, ehemals Zarskoje Selo und seit 1994 Partnerstadt von Zerbst/Anhalt, zu laufen.
Vorbereitungen auf Friedens- bzw. Katharinalauf werden fortgesetzt
„Die Corona-Pandemie hat uns gezwungen, sowohl die Übergabe der Friedensglocke in der Russischen Botschaft wie auch den Friedenslauf auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Dennoch wollen wir, unser Projekt in die Tat umzusetzen, auch wenn zurzeit der genaue Zeitpunkt nicht vorhersagbar ist“,versichern die hoch motivierten Läufer. Denn, laut Peter Junge, habe der Verein für dieses Vorhaben bereits im Vorfeld Unterstützung in großem Maße erfahren, so auch von der Stadt Zerbst/Anhalt und dem dort agierenden Internationalen Förderverein „Katharina II.“ Zerbst e.V., von der Stadt Bitterfeld-Wolfen und der Glockengießerei in Lauchhammer. Außerdem sei auch von den Vereinsmitgliedern viel freie Zeit und Geld in die konkreten Lauf- und Reisevorbereitungen und in das vorbereitende Lauftraining investiert worden. Ein Aufgeben komme nicht infrage.
„Doch in unseren Tagen gilt es für uns alle, ganz gleich, wo wir leben, und vor allem für uns Sportler, momentan andere Prioritäten zu setzen, jedoch nicht ohne den Erhalt des Friedens aus den Augen zu verlieren. So ist der 75 Jahre andauernde Friede in Europa ein Geschenk, das wir achten und dabei nicht vergessen sollten, wem wir es zu verdanken haben“, argumentieren Peter Junge und seine Mitstreiter.
Zerbst, 09.05.2020