Musiker und Theaterschaffende aus Mitteldeutschland im Russischen Reich- музыканты и артисты из Средней Германии в Российской Империи

Musiker und Theaterschaffende aus Mitteldeutschland im Russischen Reich- музыканты и артисты из Средней Германии в Российской Империи

Semperoper in Dresden- Dresden als Wirkungsstätte mitteldeutscher Komponisten
Semperoper in Dresden- Dresden als Wirkungsstätte mitteldeutscher Komponisten

Wer kennt nicht solche Aussagen wie „Musik verbindet“ oder „Musik überwindet Grenzen“? Implizieren diese Worte doch auch, dass Menschen, die sich der Musik verschreiben, überall auf der Welt willkommen sind und schnell auf Gleichgesinnte treffen.
Denkt man an den Berufsstand der Musiker, entstehen Bilder von „durch die Lande ziehenden Spielleuten“ vor unseren Augen. Das kommt daher, dass Musikanten vor allem in früheren Zeiten mobil sein mussten, was auch in unseren Tagen für diesen Berufsstand von Vorteil ist.
Ihr Heimatland verlassend, zogen nicht wenige von ihnen in eine ungewisse Fremde, wo meist ihre jeweilige Muttersprache nicht gesprochen wurde, dennoch bedurften diese ausgewanderten Musiker nicht der Hilfe von Übersetzern. Meinte doch der deutsche Schriftsteller Berthold Auerbach (1812- 1882): „ Musik allein ist Weltsprache und braucht nicht übersetzt werden.“- ein Fakt, der die Arbeitssuche von Musikern im Ausland stets erleichtert. So hat denn auch eine Reihe von deutschen Musikern im europäischen Ausland Karriere gemacht, unter denen viele professionelle Musiker aus dem heutigen Mitteldeutschland (Sachsen, Sachsen- Anhalt, Thüringen) zu finden sind. Von denjenigen, die im Baltikum und im Russischen Reich versuchten, sich zu etablieren, soll hier die Rede sein.

Zu diesen zählt der 1613 in Chemnitz geborene Christoph Richter, der in Leipzig studiert hatte und 1637 nach Kurland auswanderte. Von 1638 – 1647 versah er in Grobin (heute: Grobiņa/ Lettland) das Amt des Kantors und verstarb dort im Jahr 1681.

Von 1614- 1629 war der Magdeburger Balthasar Reineken Stadtmusikant in Riga und von 1623- 1636 Johann Weymer (Weimer), der ebenfalls aus Magdeburg stammte und 1636 in Riga verstarb. 1699 trat diese Stelle der aus Bautzen stammende Johann Bleissa und hatte sie bis 1703 inne. Ab 1706 war er Organist an der Rigaer Jesuskirche.

Johann Mylius aus Jena war von 1659 – 1661 als Musiklehrer und Kantor an der Stadtschule von Reval (heute: Tallinn/ Estland) angestellt.

Der aus Jena stammende Michael Hahn, ein Schüler von Heinrich Schütz, war von 1667- 1673 Kantor der Deutschen Kirche in Narwa (heute: Narva/ Estland). 1689 verstarb er in Reval.

Um das Jahr 1670 herum erblickte im sächsischen Liebertvolkwitz David Kellner das Licht der Welt. 1694 beendete er sein Studium in Dorpat (heute: Tartu/ Estland) . Ab 1697 arbeitete er dort als Advokat. Von 1701- 1702 wirkte er als Organist der Domkirche zu Reval. Ab 1711 ging er nach Stockholm, wo er an der Deutschen Kirche als Glockenspieler angestellt war. 1748 verstarb er in Stockholm.

In Tilsit (heute: Sovetsk/ Russland) war um 1721 der aus Sachsen stammende Elias Wagner als Organist tätig.

In Erfurt kam Andreas Elias Erhardt im Jahr 1704 zur Welt. Von 1731- 1735 war er Domkantor in Riga, anschließend kehrte er nach Deutschland zurück.

Der 1707 in Weimar geborene Tenor und Schauspieler Johann Kaspar Wilcke war der Sohn eines Strumpfwirkers. Unterrichtet worden war er vom Weimarer Chormeister Johann Pfeiffer. 1723 ging Wilcke mit seiner Hamburger Operntruppe, deren Leitung er seinerzeit innehatte, nach Moskau. Sechs Jahre lang währte sein Wirken in Russland, wo er jährlich 800 Rubel verdiente. 1730 ging er auf Geheiß von Zarin Anna Ivanovna zur weiteren Stimmbildung nach Italien geschickt worden. Auf dem Rückweg nach Russland feierte er Erfolge u.a. in Weimar, Gotha und Sondershausen, so dass er beschloss, in Deutschland zu bleiben.

Der 1729 in Sachsen geborene Pianist und Organist Johann Gottfried Müthel, Sohn eines Organisten, erhielt professionellen Klavierunterricht bei Paul Runtzen in Lübeck. 17- jährig trat er die Stelle eines Kammermusikers am Hofe der Herzogs Christin Ludwig II. von Mecklenburg – Schwerin an, wo er ebenfalls den Mitgliedern der herzoglichen Familie u.a. dem Erbprinzen Ludwig Musikunterricht erteilte. Einige Zeit später ging er nach Leipzig, um bei seinem Vorbild Johann Sebastian Bach, bei dem er auch Logis fand, Unterricht zu nehmen. Zudem war er ebenfalls Georg Philipp Telemann begegnet. Nach Bachs Tode kam er über Aufenthalte in Naumburg, Dresden, Potsdam und Berlin nach Riga. Dort übernahm er ab 1753 durch Vermittlung seines am Rigaer kaiserlichen Hofgericht angestellten Bruder die Leitung der Kapelle des Barons von Vietinghoff. Einige Jahre darauf trug man Müthel die Organistenstelle in der Hauptkirche von Riga an. Zeitgenossen rühmten Müthels Spiel wie folgt: „Seine Arbeiten sind so voller neuen Gedanken, so voller Geschmack, Anmuth und Kunstfertigkeit, daß ich mich nicht scheuen würde, sie unter die größten Produkte unserer Zeit zu rechnen.“ Des Weiteren meinte man, dass sich seine Manier der von Emanuel Bach, zu dem er in Berlin Kontakt hielt, am ehesten nähere. Müthel starb 1788 bei Riga.

Des Weiteren ist zu nennen der 1747 in Erfurt geborene Johann Wilhelm Häßler, der seine musikalische Ausbildung bei seinem Onkel erhielt, der wiederum ein Bachschüler war. Im Alter von 14 Jahren übernahm Häßler die Stelle des Organisten in seiner Heimatstadt. Von 1790- 1792 wirkte er in London bei den von Haydn geleiteten Konzerten mit. Im Anschluss daran ging er nach St. Petersburg, wo er die Stelle des Clavicembalisten beim Großfürsten Paul Petrovič, dem Sohn von Zarin Katharina II., annahm. Zwei Jahre später übersiedelte er nach Moskau. Dort wirkt er bis zu seinem Tode im Jahre 1822 als Pianist und Klavierlehrer. Häßler komponierte auch. Seine so genannte russische Schaffensperiode dauerte von 1793- 1817. Häßler war russischer Hofkapellmeister. Nebenbei soll Häßler Strumpfwirkfabrikant gewesen sein.

Johann Wilhelm Häßler (1747- 1822)
Johann Wilhelm Häßler (1747- 1822)

Hermann Friedrich Raupach (1728- 1778), dessen familiäre Wurzeln in Sachsen liegen, sein Großvater war Organist in Zittau, hatte Musiktheorie und Kompositionslehre in Hamburg studiert. 1703 bekam er eine Anstellung als Organist in Stralsund. Im Februar 1755 spielte er als Cembalist im Petersburger Hoforchester. 1755 versuchte er sich als Komponist, wovon seine Oper Alceste zeugte und die im Juni 1758 in Peterhof uraufgeführt wurde. Eine der Hauptrollen wurde seinerzeit vom jungen Dmitrij Bortn´anskij, dem späteren namhaften Komponisten von, gesungen. Raupachs Alceste wurde gern für die Bühnen bei Hofe ausgewählt, z.B. 1774 von Zarin Katharina II. persönlich.

Der aus Halle/ Saale stammende Organist Christian Leberecht Zimmermann (um 1738- 1799), ein Schüler von Wilhelm Friedemann Bach in Halle, wurde 1763 nach Riga an die St. Jakobuskirche berufen. Ab 1772 nahm er wegen der besseren Besoldung, schließlich hatte er acht Kinder zu versorgen, die Organistenstelle am Dom zu Riga an, die er bis zum Jahr 1793 innehatte.

Der aus Gotha stammende Musiklehrer Johann August Stier (*1749) unterrichtete von 1780- 1821 am Smolny- Institut in St. Petersburg, wo er 1823 verstarb. Beigesetzt wurde er auf dem Volkovo- Friedhof.

Der 1750 in Altenburg geborene Flötist und Komponist Christian Karl Hartmann, der aus einer Musikerfamilie stammte, konzertierte schon in jungen Jahren sowohl in Deutschland wie auch in Paris. Von 1786- 1793 gab er auch Konzerte in Petersburg und Moskau. Hartmann gab auch Flötenunterricht, jedoch kostete der Unterricht pro Monat 100 Rubel. Das bedeutete, dass er sich seinen Unterricht sehr gut honorieren ließ. 1795 wurde in den Petersburger Musikgeschäften Hartmanns Sammlung 126 Kadenzen für Flöte angeboten. Nach seinem Aufenthalt in Russland ging Hartmann über Deutschland nach Paris, wo er als Professor am dortigen Konservatorium sowie an der Grande Opera Anstellungen fand. 1804 verstarb er in Paris.

Gottlieb Feige, 1751 in Zeitz geboren, war Violinist und Militärmusiker. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts findet sich seine Spur in Riga, wo er von 1787- 1800 als Musikdirektor wirkte. Im Anschluss daran ging er für drei Jahre nach Mitau (heute: Jelagava/ Lettland). Nach 1803 ging er nach Schlesien, wo er 1822 in Breslau (heute:Wrocław / Polen) verstarb. Der Gothaer Friedrich August Baumbach (1753- 1813) machte Karriere als Komponist, Dirigent, Sänger, Pianist und Mandolinenspieler. Zunächst war ab 1778 Kapellmeister an der Hamburger Staatsoper. Doch 1780 zog es ihn gen Russland, wo er Stationen in Riga, St. Petersburg und Moskau Station machte.1790 ging er wieder nach Deutschland zurück, wo er in Leipzig verstarb.

Friedrich Samuel Rose (1754- 1826), gebürtig aus Quedlinburg, war Violoncellist, Komponist und Musiklehrer sowie bis zu seinem Tode Organist an St. Trinitatis in Mitau. Durch Protektion eines Leipziger Kollegen kam Rose 1780 an den herzoglichen Hof nach Mitau, wo er bis 1794 in der Hofkapelle spielte. Nach deren Auflösung arbeitete er bis 1826 als Musiklehrer. Rose war Mitglied der Kurländischen Gesellschaft für Literatur und Kunst.

1758 wurde in Leipzig Karl Ferdinand Daniel Grohmann geboren, der an der dortigen Universität Jura studiert hatte. Grohmann war von 1783- 1792 Schauspieler an Theater in Riga. Nach seiner Theaterkarriere gab er Privatunterricht. Der Orgel- und Klavierspieler Christoph Wilhelm Bernhard, 1760 in Saalfeld geboren und 1779 an der Universität Göttingen immatrikuliert, erteilte Musikunterricht in Russland. Er verstarb 1787 in Moskau.

Johann Theodor Nehrlich, 1770 in Erfurt geboren, hatte bei Häßler in Erfurt gelernt, bevor er eine Anstellung als Privatmusiklehrer in Dorpat annahm und ab1798 nach Moskau ging und dort u.a. ab 1814 für die folgenden drei Jahre die Organistenstelle an St. Peter und Paul antrat.

Der in Sachsen gebürtige Johann Christian Heese war um 1797 Stadtmusikant in Windau (heute: Ventspils/ Lettland) .

Im Baltikum und an der Newa gastierte auch der aus dem Herzogtum Sachsen- Weimar stammende Opernsänger und Schauspieler Heinrich Christian Wilhelm August Ciliax (1775- 1839), Sohn eines Pastors in Thüringen. Bühnenerfahrungen sammelte er u.a. in Magdeburg, Danzig und 1811 in Reval und von 1818- 1839 am Deutschen Theater in Petersburg. Seine Tochter war die Schauspielerin Sophie Teller (1792- nach 1836), die auch in Reval und Petersburg auftrat.

Der Konzertpianist und Komponist Karl Traugott Zeuner, 1775 in Dresden geboren, erhielt musikalische Unterweisungen u.a. in Halle bei Daniel Gottlob Türk (1750 – 1813) und später in St. Petersburg beim italienischen Komponisten Muzio Klementi (1752- 1835). Zu Zeuners Verdiensten zählte, dass er bei Fürsten Nikolai B. Golicyn das Verständnis für die Kompositionen von Beethoven weckte, so dass dieser einen Briefwechsel mit Beethoven begann. Konzertreisen führten Zeuner durch Europa und er verstarb 1841 in Paris. Michail I. Glinka nahm zeitweise Unterricht bei Zeuner.

Der Dirigent, Komponist, Pianist und Sänger Carl Traugott Eisrich, der um 1780 bei Dresden zur Welt kam, ging 1807 nach Kurland. Er war Musikdirektor am Stadttheater in Riga, wo auch seine Komische Oper Die Mädchen- Garnison aufgeführt wurde, später auch in Petersburg gezeigt. Eisrich war ebenfalls zeitweise Dirigent am Theater in Nišnij- Novgorod, wo der russische Komponist, Pianist und Dirigent Mili A. Balakirev (1837- 1910) zu seinen Schülern gehörte.

Der aus dem thüringischen Heldrungen stammende Schauspieler und Opernsänger Friedrich Albert Gebhard (1781- 1861) ging 1799 ebenfalls nach Mitau. 1803 debütierte er in Riga. Bis 1830 waren er und seine Frau Marie Hedwig (geb. Stein) gefeierte Opernsänger am Petersburger Deutschen Hoftheater, wo auch zahlreiche von Gebhard selbst verfasste Schauspiele uraufgeführt wurden. Nach diesem langjährigen Engagement an der Newa ging Gebhard mit seiner Familie zurück nach Deutschland. Im Jahr 1834 jedoch kehrten sie wieder nach Russland zurück, wo Gebhard in Moskau ein deutsches Theater, das so genannte Theater des Fürsten Jussupov gründete, allerdings schon nach zwei Jahren wieder schließen musste. Von da ab bestritt er seinen Lebensunterhalt ausschließlich durch seine literarischen Arbeiten. Alle seine vier Töchter wurden Schauspielerinnen.

Der 1783 in Dresden geborene Pianist, Organist und Komponist August Alexander Klengel, Sohn des seinerzeit bekannten Landschaftsmalers Johann Christian Klengel (1751- 1824) und Schüler von Ludwig Berger (1777- 1839) und des italienischen Komponisten Muzio Klementi (1752- 1835), reiste 1805 nach St. Petersburg, wo er nicht nur Musikunterricht erteilte, sondern auch selbst Unterricht nahm. In Petersburg blieb er bis 1811. Klengel wurde 1816 zum Königlich – Sächsischen Hofkomponisten ernannt. 1852 verstarb er in seiner Heimatstadt.

Alexander Klengel (1783- 1852)
Alexander Klengel (1783- 1852)

Der aus einer wohlhabenden Familie stammende Johann Christian Harras (1785- 1865) aus Breitenbach in Thüringen arbeitete als Musiklehrer und Organist an der Jesuskirche in Riga. In den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts betrieb er dort auch eine Bücher- Musikalien- Leihanstalt, die sich großer Beliebtheit unter den Einwohnern Rigas erfreute. Zeit seines Lebens blieb er unverheiratet und ohne leibliche Nachkommen, deshalb verfügte er in seinem Testament, dass sein nicht unbeträchtliches Vermögen hauptsächlich für die Einrichtung einer Harras- Freischule, d.h. einer Volksschule für mittellose deutsche und lettische Kinder evangelischer Religionszugehörigkeit verwendet wird, sowie anderen Rigaer Bildungseinrichtungen zugute kommt.

Heinrich Ferdinand Meissner, 1790 in Freiberg geboren, besuchte zunächst die Universität Leipzig und die Bergakademie Freiberg, ließ sich aber dann doch zum Opernsänger ausbilden. Meissner war etliche Jahre erster Tenor am Rigaer Theater. 1822 zog er nach Mitau, wo er zunächst als Musiklehrer arbeitete. Ab 1830 war er Kantor an der dortigen St. Trinitatiskirche. 1843 bekam er eine Anstellung als Gesangslehrer am Gymnasium in Mitau, wo er 1855 verstarb. Sein Sohn Johann Ferdinand Meissner, 1824 in Mitau geboren, war ab 1869 Gesangslehrer am Mitauer Gymnasium. Verheiratet war er mit der Tochter des in Reval tätigen Musiklehrers und Organisten Johann August Hagen.

Am Deutschen Theater in St. Petersburg war auch von 1830- 1833 der Sänger und Schauspieler Friedrich Wilhelm Weiße, geboren 1791 oder 1792 in Gera, engagiert.

Johann Friedrich Viedert, 1791 in Chemnitz geboren, hatte nur eine Fabrikschule besucht und seine weitere Wissensaneignung erfolgte im Selbststudium. Er sammelte Erfahrungen als Schauspieler auf den Bühnen in Deutschland sowie in Reval und Riga. Der Schauspielerei ging er bis zum Jahre 1830 nach. 1834 legte er in Moskau sein Lehrerexamen ab und ward von nun an als Lehrer für deutsche Sprache tätig. Viedert gab 1829 in Riga das Almanach für Freunde der Schauspielkunst heraus. Sein 1825 in Riga geborener Sohn August Friedrich († 1888) schuf ebenfalls die pädagogische Laufbahn ein und war u.a. als Lektor für deutsch an der Universität Charkov (heute: Charkiv/ Ukraine) tätig.

Ein sehr vielseitig begabter Vertreter der musikalischen Zunft war der Dresdner Moritz Hauptmann (1792- 1868). Er hatte nicht nur Violinen- und Klavierunterricht sowie Lektionen in Kompositionslehre besucht, sondern auch mathematische und architektonische Studien betrieben. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gastierte er in St. Petersburg, Moskau sowie in den heute in der Ukraine liegenden Städten Poltava und Odessa, wo er sich auch als Privatlehrer im Hause des Fürsten Repnin verdingte.

Moritz Haputmann (1792- 1868)
Moritz Haputmann (1792- 1868)

Heinrich Gottfried Behling (1794- 1854), gebürtig aus Groß Sedlitz in Sachsen, kam 1818 nach St. Petersburg, wo er ab 1824 als Musiklehrer am Erziehungshaus der Großfürstinnen angestellt war. Behling erteilte aber auch Musikunterricht an der Petrischule. Drei Jahre später übernahm er die Musikdirektion an der St. Petrikirche, diese Position füllte er bis 1854 aus. Ab 1840 wurde Behling, der sich in Russland Andrej Andreevič nannte, Organist an St. Petri. Zu den Verdiensten von Behling gehört, dass er 1818 die Singakademie St. Petersburg, die bis zum Sommer 1914 existierte, begründete und deren Leitung ihm bis 1849 oblag.

Der Klarinettist, Kontrabassist und Theatermusiker Ferdinand August Ulrich (1799- 1865) aus Annaberg kam mit dem Prager Musikchor im Jahre 1817 nach Riga. Nachdem sich dieses Gesangsensembles im darauffolgenden Jahr aufgelöst hatte, vermittelte ihm sein Onkel, Organist an der dortigen St. Petrikirche, eine Anstellung als zweiter Klarinettist am Stadttheater. Später war er auch Kontrabassist. Ab 1845 erteilte er nur noch privaten Musikunterricht. Vierzig Jahre lang war er Stadtmusiker in Riga. Als er 1865 verstarb, fand seine Beisetzungsfeier an St. Petri unter großer Anteilnahme von Freunden und Kollegen statt.

Karl Eis(ß)ner, 1802 in Pulsnitz geboren, ging 1815 in die Lehre bei Stadtmusikanten seiner Heimatstadt. Ab 1821 war er am Kaiserlichen Theater in Petersburg engagiert, wo er je nach Bedarf Tenorposaune, Trompete, Waldhorn oder Geige spielte. Er bekam auch den Titel Kaiserlicher Kammermusiker zugesprochen. Seine Frau Klara (geb. Siebert), Sängerin von Beruf, trat ebenfalls von 1830- 1833 an diesem Theater auf. Im Jahr 1833 verließ er Petersburg mit einer hohen Pension, kehrte aber 1844 dorthin zurück. Dieses Mal war spielte er als Hornist am Kaiserlichen italienischen Theater. Dieses Engagement dauerte bis 1849, dann kehrte er nach Dresden zurück, wo er 1874 verstarb.

Wilhelm Bergner, d.Ä., 1802 im thüringischen Cannawurf geboren, hatte in Halle Theologie studiert und ließ sich 1835 in Riga nieder, wo er ein Jahr später die Stelle des Organisten an der St. Petrikirche antrat.

Der 1806 in Magdeburg geborene Bühnenkünstler Friedrich Schenk war nach seinem Militärdienst zunächst als Held und Liebhaber am Stadttheater in Riga engagiert, bevor er von 1825- 1827 ans Theater nach Reval wechselte. Später bekam er ein Engagement am Deutschen Theater in Moskau, doch 1832 kehrte er nach Magdeburg zurück.

Als Musiklehrer am Moskauer Findelhaus arbeitete von 1845- 1848 der 1810 im sächsischen Waldheim geborene Hermann Julius Riehle. Schon 1838 war er als Organist an die dortige reformierte Kirche berufen worden. Diese Position hatte er bis zu seinem Tode im Jahre 1848 inne. Riehle starb an Cholera.

Der Magdeburger Heinrich Johannes Luft (1812- 1869) war von 1839- 1860 1. Oboist der St. Petersburger Hofkapelle, lehrte aber auch am dortigen Konservatorium. Beigesetzt wurde er auf dem Petersburger Smolensker Friedhof.

1814 erblickte Johann Christoph Agthe in Erfurt das Licht der Welt. Ab 1839 arbeitete er als Musiklehrer in Riga. 1840 übernahm er die Organistenstelle an der dortigen Gertrudkirche und unterrichtete an der Elisabethschule. Außerdem wurde er Domorganist, diese Stelle hatte er bis zu seinem Tode im Jahr 1868 inne.

Friedrich Christian August Brenner, 1815 in Eisleben geboren, hatte seine Gymnasialbildung in Magdeburg erhalten. Ab 1832 unterrichtete er an der 1830 von Pastor Heinrich Eberhard Bergman (1784- 1872) gegründeten Bildungsanstalt in Lasdohn (heute: Lazdona/ Lettland) nahe Jakobstadt (heute: Jekapils/Lettland). Im Provinzialblatt für Kur-, Liv- und Esthland Nr. 17 vom 23. April 1830 wird die Eröffnung dieser Schule angekündigt und dort ist zu lesen: Auch in Gesange wird unterrichtet und auf Verlangen im Klavierspielen  Dort gehörte zu den Schülern von Brenner u.a. Nikolai I. Zaremba (1821- 1879). Von 1836- 1839 arbeitete Brenner als privater Musiklehrer in Dorpat. Danach avancierte Brenner zum dortigen Universitäts- Musikdirektor und Kantor der Universitätskirche, wo er von 1860- 1893 auch die Organistenstelle innehatte und Gesangsübungen mit dem von ihm 1839 initiierten Akademischen Gesangsverein durchführen musste. Universitätsmusikdirektor war er bis 1878. Des Weiteren wirkte er als Gesangs- und Musiklehrer im dortigen Lehrerseminar. In dieser Funktion leitete er verschiedene Gesangsvereinigungen und 1862 gab er ein Choralbuch für 4 Mädchenstimmen für Gymnasien, Seminarien und Kirche heraus. 1898 verstarb Brenner in München. Sein 1851 in Dorpat geborener Sohn August Christian David hatte nach dem Besuch des Gymnasium in Dorpat Theologie an der dortigen Universität studiert. 1867 erfolgte seine Ordination in Walk heute: Valga/ Estland und Valka/ Letland). Zwei Jahre später predigte er in der lettischen Gemeinde in Pskov (Russland). Von 1874 – 1893 war er Pastor im livländischen Marienburg – Seltinghof, wurde danach aber wegen Amtshandlungen an Rekonvertierten ausgewiesen. In seinen zwei letzten Lebensjahren wirkte er im ostpreußischen Heiligenkreuz, wo er 1899 verstarb.

Der aus Dresden stammende Karl Theodor Berthold (*1815) erteilte von 1845 – 1849 Musikunterricht am adligen Fräulein- Stift in Charkov. Im Anschluss daran hatte er den Posten des Organisten an der Petersburger Annenkirche inne. Diese Aufgabe erfüllte er bis zum Jahr 1864. Berthold, der in Petersburg ebenfalls Musikunterricht am Patriotischen Stift für adlige Mädchen erteilte, schrieb für die St. Petersburger Zeitung Musikkritiken. Er war auch Gründer des St. Annen- Vereins, der sich der Aufführung von Oratorien verschrieben hatte. Im Jahr 1861 übernahm er eine Professur für Kompositionslehre an der Russischen kaiserlichen Hofsängerkapelle. 1882 verstarb Berthold in Dresden, wo er ab 1864 das Amt des Hoforganisten bekleidete. Neben einigen Kompositionen verfasste er auch ein Buch mit dem Titel Die Fabrikation musikalischer Instrumente im Voigtlande, das im Jahr 1876 erschien.

Schüleralbum der St. Annen- Schule in St. Petersburg
Schüleralbum der St. Annen- Schule in St. Petersburg

Georg Friedrich Kredner (1815- 1879) aus Halberstadt hatte seine musikalische Ausbildung in Leipzig erhalten. Von 1852- 1855 wirkte er an der St. Petersburger Kaiserlichen Oper als Violinist und Violoncellist. 1855 ging Kredener nach Riga, wo er als Dirigent und Militärkapellmeister Karriere machte. Er dirigierte in den Jahren 1857/58 die Rigaer Liedertafel.

Der Dirigent, Violinist und Musikpädagoge Wilhelm Schönfeld, 1826 in Zeitz geboren, erhielt seine erste musikalischen Lektionen beim Chemnitzer Stadtmusikdirektor Wilhelm August Mejo. Anschließend vervollkommnete er sein Können auf der Violine in Leipzig. Von 1845 – 1895 spielte er am Rigaer Stadttheater, wo er auch u.a. Gründungsmitglied und 2. Violinist des Rigaer Streichquartetts war. Ab 1847 dirigierte er fast 45 Jahre lang immer sommers die Kurkapelle in Neubad (heute: Saulkrasti/ Lettland).

Der Thüringer Geiger Karl Anton Klamroth (1828- 1912) spielte von 1856- 1900 am berühmten Moskauer Bolšoi- Theater als Geiger Solopartien, sein Markenzeichen war sozusagen sein Solospiel im letzten Akt in Verdis Oper La Traviatia. Viele Zuhörer sollen erst zum letzten Akt erschienen sein, da sie nur ihn hören wollten. Im Bolšoi wirkte Klamroth auch als Konzertmeister. Des Weiteren lehrte er auch das Geigenspiel am Moskauer Konservatorium. Sein Sohn Anton, der 1860 in Moskau auf die Welt gekommen war und dort das Gymnasium besucht hatte, absolvierte die Berliner Kunstakademie und machte als Porträt-, Pastell- und Aquarellmaler Karriere. Die Gründung einer Mal- und Zeichenschule für Frauen im Jahr 1893 in Leipzig zählte zu seinen Verdiensten. Klamroth jun. durfte sogar Porträts der deutschen Kaiser und sächsischen Könige anfertigen. Marie, Tochter von Karl Anton Klamroth,1863 in Moskau geboren, besuchte das Leipziger Konservatorium und wurde nicht nur Pianistin, sondern auch die erste Organistin Deutschlands.

Aus Sachsen kam der Musiker Karl Schubert, der längere Zeit in Arensburg gelebt haben musste. Über ihn und sein Wirken waren kaum verlässliche Informationen zu finden. Da sein 1850 in Arensburg ( heute: Kuressaare/ Estland) geborener Sohn Karl Adolf der studentischen Verbindung Curonia angehörte, ist seine Biografie dokumentiert. Karl Adolf hatte das Abitur am Arensburger Gymnasium abgelegt und an der Universität Dorpat Theologie studiert. Er schlug die pädagogische Laufbahn ein. Erste berufliche Erfahrungen sammelte er an verschiedenen Schulen in Werro (heute: Võru/ Estland). Von 1880- 1884 lehrte er an der Krumbholzschen Anstalt in St. Petersburg und ab 1883 auch am Institut des Prinzen von Oldenburg. Ab 1884 erhielt er die Oberlehrerstelle für Deutsche Sprache am Kadettenkorps in Polock (heute: Polzk/ Weißrussland), wo er auch von 1885- 1890 Präsident des Kirchenrates der dortigen evangelisch-lutherischen Gemeinde der Marienkirche war. 1913 verstarb er in Riga. August Dagobert, der zweite Sohn von Karl Schubert, 1855 ebenfalls in Arensburg geboren, hatte von 1874- 1881 an der Universität Dorpat Medizin studiert und ab 1882 als Assistent am Evangelischen Hospital in St. Petersburg gearbeitet. Nach einer zweijährigen freien Praxis, nahm er die Stelle als Gefängnisarzt in Ileck im Gouvernement Orenburg an. Er war Mitglied des Vereins St. Petersburger Ärzte.

Der Sänger, Violinist und Komponist Alexander Wilhelm Drechsler (1830- 1889) aus Halle, der seine musikalische Ausbildung am Leipziger Konservatorium erhalten hatte, gab etliche Gastspiele in Livland und wurde von 1864- 1889 Konzertmeister am Stadttheater in Riga. Während seiner Konzerte begleitete er sich selbst und trug eigene Kompositionen vor. Der in Könnern geborene Flötist Wilhelm Kretzschmann (*1848), der als Orchestermusiker schon erste Erfahrungen in der Hofkapelle des Fürsten von Schwarzburg- Sonderhausen, im Strauss- Orchester sowie am Hoftheater in Sachsen- Meiningen gesammelt hatte, spielte als Solist im Orchester des Bolschoi- Theaters in Moskau und führte im Rahmen seiner Lehrtätigkeit von 1882- 1922 am dortigen Konservatorium die Böhmischen Flötensysteme ein. 1922 verstarb er in Moskau.

Karl Schmidt aus Cradefeld bei Leipzig (heute: Gemeinde von Taucha) (1835- 1904) arbeitete in St. Petersburg als Lithograf und Graveur. Von 1885- 1902 betrieb er eine eigene Firma, in der Lithografien und Notendrucke angefertigt wurden.

Hermann Fliege (1829- 1907) aus Stendal wurde 1882 zum Kapellmeister der 100- köpfigen Hofkapelle von Zar Alexander III. ernannt. Diese Position hatte er bis zu seinem Tode inne. Mit Fug und Recht kann gesagt werden, dass Fliege somit der 1. Musikdirektor der späteren Petersburger Philharmoniker war. Aus Weimar stammte der in Petersburg wirkende Kammermusiker Ernst Pflaum, der später als Kapellmeister nach Bulgarien ging. Sein 1862 bei Petersburg geborener Sohn Hermann schlug nicht die musikalische Laufbahn ein, sondern lehrte nach seinem Studium an der Universität Dorpat Physik und Mathematik an verschiedenen Bildungseinrichtungen in Riga, u.a. auch am dortigen Polytechnikum.

1808 wurde im thüringischen Frohburg Wilhelm Karl Friedrich Mehnert geboren, der 1828 auf Einladung des berühmten Bolšoi- Theaters nach Moskau ging. An diesem Theater war er bis 1843 engagiert. Das heutige Europa- Institut Klaus Mehnert in Kalinigrad und der Klaus- Mehnert- Preis, verliehen von der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V., gehen auf seinen Urenkel, den 1906 in Moskau geborenen und stets engagierten Journalisten Klaus Mehnert ( † 1984), zurück.
Der 1832 in Havelberg geborene Posaunist Christophorus Borck spielte ab dem Jahr 1861 am Moskauer Bolšoj- Theater, wo er ab 1875 auch die Kesselpauke übernahm, und lehrte ab 1875 am dortigen Konservatorium. 1883 erfolgte seine berufliche Anerkennung als Professor am Konservatorium. Beiden Tätigkeiten ging er bis zu seinem Tode im Jahr 1916 nach. Borck hatte schon 1861 die russische Untertanenschaft angenommen.

Der in Quedlinburg geborene Carl Schroeder (1848- 1935) war ab 1866 als Solocellist in verschiedenen Konzertinstitutionen St. Petersburg angestellt. Zudem unterrichtete er die Söhne des damaligen Kaiserlichen Leibarztes und durfte vor den Mitgliedern der Zarenfamilie spielen. In Petersburg freundete er sich mit Anton Rubinstein an. Der aus Arendsee stammende Komponist und Dirigent Max Peters (1849- 1927), ein Schüler des in Dessau wirkenden Herzoglich- Anhaltischen Kapellmeisters Friedrich Schneider (1756- 1853), war von 1883- 1893 im livländischen Pernau (heute:Pärnu/Estland) Städtischer Musikdirektor. Anschließend war Peters, der seine Orgelausbildung in Magdeburg erhalten hatte, Organist an der St. Michaeliskirche in Moskau bis 1914. In Moskau dirigierte er auch ab 1896 die dortige Liedertafel und den Chorgesangsverein.

Der Musiker Moritz Riedel aus Meißen ließ sich in Reval nieder, wo 1867 und 1871 seine Söhne Carl Heinrich und Moritz Friedrich zur Welt kamen. In Reval besuchten sie das Revaler Gouvernements – Gymnasium. Während der erstgeborene Sohn sich als Landwirt in Estland betätigte, wurde der Zweitgeborene nach dem Abschluss der Forstakademie in Eisenach Oberförster auf nahe Narwa gelegenen Gütern.

Hans Schmidt (1866- nach 1911), gebürtig aus Halle, war ab 1889 Violinist und Konzertmeister am Stadttheater Riga. Zu den Pianisten und Dirigenten aus Mitteldeutschland, die für längere Zeit in Petersburg (1903- 1905), Moskau und Kiew gastierten, gehörte auch der 1885 in Sondershausen geborene Hans Bullerian, Sohn des Geigers und Musikpädagogen Rudolf Bullerian (*1856), der auch in Petersburg, Reval und Charkov tätig gewesen war und 1811 in Moskau verstarb. Im Jahr 1891 wurde in Weißenfels Karl Hoyer geboren. Ausgebildet am Leipziger Konservatorium, war er von 1911- 1912 Organist im Dom zu Reval. Außerdem war er Mitglied des Revaler Vereins für Kammermusik. Später wirkte er in Chemnitz und Leipzig. 1935 weilte er zu einem Gastspiel mit Bachschen Orgelwerken nochmals in Reval.

Der berühmteste Orgelbauer des Baltikums im 18. Jahrhundert kam ebenfalls aus Mitteldeutschland. Es war Heinrich Andreas Contius (1708- 1792/9 ?) war gebürtig aus Halle/ Saale. Von Contius gefertigte Orgeln findet man in der Reformkirche in Riga, in der Kirche St. Trinitatis in Libau (heute:Liepãja/ Lettland) und in der Kirche St. Simon in Wolmar (heute:Valmiera/ Lettland) sowie in St. Olai in Reval.

Orgelbauer auch Thüringen hinterließen bemerkenswerte Spuren in den Gotteshäusern des Baltikums. Johann Heinrich Joachim (1696- 1792) aus Schafstädt lebte in Mitau und fertigte u.a. Orgeln für St. Gertrud in Riga (1753) und für St. Anna (1755). Nicht beenden konnte er aufgrund seiner zunehmenden Ertaubung seine Arbeit an der Orgel für die Dreifaltigkeitskirche in Libau. Der aus dem thüringischen Dachwig stammende Orgelbauer August Martin (1808- 1892) wirkte ab 1837 in Riga. Im Zeitraum von 1840-1885 fertigte er im Baltikum, Polen sowie in Russland 67 Kirchen- und 19 Schulorgeln an. Der Thüringer Orgelbauer Friedrich Weissenborn, der in Riga und Jakobstadt lebte und arbeitete, hatte zwischen 1865 und 1894 ca. 85 Orgeln für die Kirchen in Lettland und Litauen angefertigt.

Auch der aus Magdeburg stammende Instrumenten- und Orgelbauer Johann Gustav Bethge ging 1777 nach Russland, wo er zwischen 1780 und 1800 einen Handel mit Orgeln betrieb und 1813 in St. Petersburg verstarb.

Die Organistenstellen an den evangelischen Kirchen im Russischen Reich wurden fast ausnahmslos mit Deutschen besetzt. So war es auch nicht verwunderlich, dass die ersten Lehrer der Organistenklasse des 1862 gegründeten Petersburger Konservatoriums deutscher Abstammung waren. Der praktische Unterricht an der Orgel wurde in der Petrikirche durchgeführt. Von 1862- 1869 leitete diesen Unterricht der 1829 in Lübeck geborene Heinrich Stiehl, Absolvent des Leipziger Konservatoriums und seit 1854 Organist an St. Petri. Sogar Peter Tschaikowski hatte bei Stiehl Unterricht genommen. Nachdem Stiehl nach Reval gewechselt hatte, übernahm Ludwig Homilius (Louis Fedorovič), 1845 in Petersburg geboren und selbst ein Schüler von Stiehl, die Organistenklasse. Auch war er von 1868- 1872 Cellist an der Kaiserlichen Oper. Er organisierte als erster in St. Petersburg ein Konzert ohne jeglichen Gesangsteil. In den ersten Januartagen des Jahres 1904 fand dieses Konzert in der lutherischen Peter und Paul Kirche statt. Es erklangen nur Geige und Orgel. Die familiären Wurzeln von Ludwig Homilius lagen in Dresden, wo sein Vater Friedrich Christian Homilius (1813- 1902) als Violoncellist und Hornist gewirkt hatte. Im Jahr 1838 zog die Familie nach Petersburg, wo er bis 1876 an der dortigen Hofoper ein Engagement hatte.. Von 1870- 1899 leitete Friedrich Christian Homilius die Klasse der Waldhornisten am Petersburger Konservatorium. Während seiner Lehrtätigkeit am Konservatorium spendete er des Öfteren aus seiner privaten Kasse Geld zur Neuanschaffung von Blasinstrumenten. Auch war Homilius während seines aktiven 25- jährigen Berufslebens Direktor und Schatzmeister der Petersburger Philharmonischen Gesellschaft. Constantin Homilius, der Bruder von Ludwig, 1840 ebenfalls in Petersburg geboren, war Organist an der reformierten Kirche seiner Geburtsstadt.

Ebenfalls gefragt waren in St. Petersburg und ganz Russland die Arbeiten deutscher Klavierbauer. Die wohl besten Tasteninstrumente fertigte der 1774 im sächsischen Ziesdorf geborene Johann August Tischner, dessen Firma von 1810- 1852 in Russland existierte. Die damalige Fachpresse bezeichnete ihn als „best master in Petersburg“. Zu seinen Kunden gehörte beispielsweise der seinerzeit bekannte Michail I. Glinka. Tischner verstarb 1852 und wurde auf dem Petersburger Smolensker Friedhof beigesetzt. Sein Sohn August Christian, 1819 in St. Petersburg geboren, hatte von 1840 – 1844 Wirtschaft und Medizin an der Universität Dorpat studiert. Nach einer Zeit des Praktizierens in Petersburg, war er Landarzt im Gouvernement Saratov.

Ludwig Otto (1821- 1887), gebürtig aus Jena, war in St. Petersburg als Geigenbaumeister wohl bekannt. Schon seine Eltern waren dem Instrumentenbau nachgegangen. Zusammen mit seinem Sohn Hermann (1839- 1884) fertigte er 15 Jahre lang Streichinstrumente in Petersburg. Ludwig Otto baute vor allem auch meisterhaft Kontrabasse. Seine Instrumente fanden insbesondere Absatz bei den Profimusikern der Philharmonischen Orchester in Petersburg.Beigesetzt wurde er auf dem Smolensker Friedhof in Petersburg.

Von 1863- 1867 war Arno Kleffel (1840- 1913) aus Pößneck Dirigent der Musikalischen Gesellschaft Riga. Seine romantische Oper in 3 Akten Des Meermanns Harfe wurde 1865 in Riga uraufgeführt. Dort, in der Häckerschen Druckerei erfolgte auch der Druck des dazugehörigen Operntextes. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland leitete er u.a. das Sternsche Konservatorium in Berlin und die dortige Opernschule der Königlichen Musikhochschule. Außerdem arbeitete er als Musikreferent für verschiedene Zeitschriften. 1913 verstarb er in Berlin. Gustav Adolph Kleffel, ein 1811 in Breitenbach geborener Nachfahre von Arno Kleffel, wurde laut einer Meldung in der Tilsiter Allgemeinen Zeitung vom 15.08.1931 im Jahre 1885 zum Ehrenbürger von Tilsit ernannt worden. Gustav Adolph Kleffel war zunächst Kreisgerichtsrat in Tilsit gewesen und ab 1852 Bürgermeister bzw. ab 1860 Oberbürgermeister von Tilsit. In seiner Funktion forcierte er den Bau der Bahnverbindung zwischen Tilsit und Insterburg und den Bau der Tilsiter Realschule. Sein in Tilsit geborener Sohn Fritz Richard Theodor (1850- 1919), der sein Abitur am Tilsiter Gymnasium abgelegt hatte, erhielt seine militärmedizinische Ausbildung in Berlin.

Weiterhin sei der aus Magdeburg stammende Oboist und Klarinettist Hugo (in Russland: Albertovič) Heck (1861 – 1935) erwähnt, der 1885 nach Russland ging und in Tbilissi, Charkow und Moskau eine ganze Generation von Oboisten in Russland heranbildete. In Tbilissi spielte er im Orchester des Opernhauses und von 1889- 1917 an der städtischen Musikschule Unterricht in Klarinette und Oboe erteilte. Von 1917- 1920 unterrichtete er in Charkov und ab 1920 bis zu seinem Tode am Konservatorium in Moskau, wo er ab 1926 eine Professur innehatte.

Auch die Gebrüder Schuberth aus Magdeburg beeinflussten wesentlich die Musikgeschichte Russlands. Carl Eduard Bogdanowitsch Schuberth (*1811) war ein begnadeter Violoncellist und Dirigent. Seinen ersten Musikunterricht bekam er von seinem Vater, dem Dirigenten und Pianisten Gottlob Schuberth (1778 – 1846). Des Weiteren vervollkommnete er seine musikalische Ausbildung bei dem seinerzeit namhaften Cellisten und Komponisten Justus Johann Friedrich Dotzauer (1783 – 1860). Nach zahlreichen Konzertreisen durch Europa ging Schuberth nach Russland, wo er sehr schnell zum Solo – Cellisten des Zaren aufstieg. Außerdem wurde er Konzertmeister der Kaiserlichen Hofkapelle, dieser Posten garantierte ihm ein Jahresgehalt von 5000 Rubel sowie einen Urlaub von drei Monaten, wie es in der Neuen Zeitschrift für Musik Nr. 41 vom 20. Mai 1836 zu lesen war. Weiterhin findet sich in dieser Ausgabe ein Hinweis darauf, dass eine sehr rühmende Recension seines in Petersburg veranstalteten ersten Concerts, in welchem ihm wirklich fast beispielloser Beifall zu Theil wurde, in der Petersburger deutschen Zeitung zu finden sei. Des Weiteren war er Inspektor der Musikklassen an der Theaterschule. Schuberth organisierte und dirigierte sowohl Konzerte bei Hofe wie auch Konzerte der Philharmonischen Gesellschaft, deren Direktor er ebenfalls war. Zwei Jahrzehnte leitete er zudem noch das Universitätsorchester. Als 1862 das Petersburger Konservatorium gegründet wurde, wurde er Professor der Klasse für Violoncello. Jedoch aufgrund gesundheitlicher Probleme musste er schon ein Jahr später diese Lehrtätigkeit aufgeben. Er ging nach Leipzig und von dort aus nach Zürich, wo er 1863 verstarb. Obwohl er nur knapp ein Jahr am Petersburger Konservatorium wirkte, gilt er als Geburtshelfer der Klasse für Violoncello. Zu seinen Schülern zählte namhafte Cellist Karl Davidoff (1838 – 1899), der später selbst an den Konservatorien in Leipzig und Petersburg lehrte. Auch Michail I. Glinka wertschätzte das Wirken von Schuberth sehr. In einem seiner Briefe nannte Glinka ihn Mein teurer und unvergleichlicher Freund!. In seinem Streichquartett Meine Reise in die Kirgisensteppe hatte Schuberth bereits versucht, Einflüsse tatarischer, kasachischer und baschkirischer Volkslieder in die Kammermusik zu integrieren.
Friedrich Wilhelm August Schuberth (1817- nach 1890) leitete eine Buch- und Musikalienhandlung und Ludwig Schuberth (1806 – 1850), der seine musikalischen Unterweisungen von keinem Geringeren als von Carl Maria von Weber und auch von Dotzauer erhalten hatte, war zunächst Chef des Magdeburger Opernhauses. Nach weiteren Tätigkeiten u.a. in Riga und Königsberg kam er 1845 nach St. Petersburg, wo er Chef der Deutschen Oper wurde. In etlichen Ausgaben der Neuen Zeitschrift für Musik Mitte des 19. Jahrhunderts ist man voll des Lobes über Ludwig Schuberth.

Der Dresdner Johann Cornelius Petz war von 1810 – 1845 Musikverleger und Musikalienhändler in St. Petersburg. Sein 1815 eröffnetes Geschäft befand sich auf der Großen Moskoi – Straße. 1862 wurde er Ehrenmitglied der Philharmonischen Gesellschaft St. Petersburg. Von 1803 – 1811 betrieb auch der Leipziger Karl Ludwig Lehnhold (*1777) einen Buch – und Musikalienhandel in Moskau, wo er 1827 verstarb. Beigesetzt wurde er auf dem Vvdenskoe Friedhof.

Abschließen soll diese nicht vollständige Aufzählung mitteldeutscher Musiker im Russischen Reich die Erwähnung von Georg Michael Telemann (1773- 1828), Enkel des Magdeburger Komponisten Georg Philipp Telemann (1681- 17679. Telemann jun., zwar in Schleswig- Holstein geboren, doch mit familiären Wurzeln in Magdeburg, übernahm im Jahr 1773 die Stelle des Musikdirektors der Rigaer Stadtkirchen und die des Kantors am Dom zu Riga. Später unterrichtete er auch an der Rigaer Domschule, 1801 legte er sein Lehramt nieder. Ab 1813war er Organist der Domkirche.

Doch im Fokus steht nun das Wirken der aus Anhalt stammenden Musiker, Musikpädagogen und Musikwissenschaftler, die die Entwicklung des Musiklebens im Russischen Reich nachhaltig beeinflussten.

Genannt werden muss in diesem Zusammenhang der Komponist, Organist und Cembalist Carl Christian Agthe, der 1762 in Hettstedt zur Welt kam und dessen Vater an einer Hettstedter Mädchenschule unterrichtete. Bevor Carl Christian Agthe im Jahr 1782 seinen Dienst als Kapellmeister und Organist am Hofe des Fürsten Friedrich Albrecht von Anhalt- Bernburg (1735- 1796) in Ballenstedt antrat, war er im Baltikum und in St. Petersburg tätig gewesen. (siehe Blogbeitrag über die Familie Agthe)

Um mehr über das Leben und Wirken des Komponisten Carl Christian Agthe zu erfahren, ist ein zweibändiger Roman von Frank Rebitschek „Agthe- Der Mozart vom Mansfelder Land“ (ISBN 9-78387-003239) und „Agthe – Den Briefträger trifft keine Schuld“ (ISBN 9783741-209499) zu empfehlen.

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Der wohl bedeutendste unter den Musikern aus Anhalt, die in Russland tätig waren, war zweifelsfrei der am 01.01.1783 in Raguhn bei Dessau geborene Johann Christian Leopold Fuchs, dessen Familie musikalisch geprägt war. Sein Vater verdiente den Lebensunterhalt als Stadtmusiker. Auch die Brüder von Johann Christian Leopold wurden nicht unbedeutende professionelle Musiker. Es ist anzunehmen, dass Fuchs seine ersten Lektionen als Hornist bei seinem Vater erhielt.
Anfang des 19. Jahrhunderts findet sich Fuchs in St. Petersburg, wo er mehr als vierzig Jahre tätig war und Ivan Ivanovič genannt wurde. Dort war er zunächst Hornist im Orchester des Deutschen Theaters, das 1805 dem Kaiserlichen Theater zugeordnet wurde. Nach 1811 heiratete Fuchs Renate Passelberg, eine Finnin mit deutschen Wurzeln, in deren Ahnenreihe der Naturwissenschaftler Georg Alanus (1609- 1664), der erste Rektor der Akademie zu Turku, der ersten finnischen Universität, zu finden ist.
Ca. um 1819 arbeitete Fuchs als Musiklehrer an der Petersburger St. Petrischule und da er seinen Lebensunterhalt auch als Musiklehrer und Musiktheoretiker bestritt, erlernte er die russische Sprache, was ihn von manchem seiner in Russland tätigen deutschen Kollegen unterschied. Zu den Schülern, die bei Fuchs Komposition studierten, zählte kein Geringerer als Michail I. Glinka (1804- 1857), der als Begründer der russischen Nationaloper in die Musikgeschichte seines Landes einging. Auch Georg Karl von Arnold (1811- 1898) und Modest D. Rezvoj (1807- 1853), zwei namhafte Komponisten und Musikschriftsteller, nahmen Unterricht im Fach Kompositionslehre bei Fuchs.
Im Jahr 1802 war in St. Petersburg die Philharmonische Gesellschaft gegründet worden und ab 1846 war Fuchs einer ihrer vier ständigen Direktoren. So komponierte er für deren Wohltätigkeitsveranstaltungen geistliche Werke. So kam es im März 1831 zur Aufführung seines Oratoriums Gott, das er auf der Grundlage der Ode An Gott von Gavrill R. Deržavin (1743- 1816) komponiert hatte und 1842 wurde das von Fuchs komponierte Oratorium Peter der Große, dessen Text von Ferdinand Adolph Gelbcke (1812- 1892), geboren in Zerbst, stammte, uraufgeführt. An der Uraufführung des Oratoriums Gott wirkten Maria Stepanova, Lev Leonov und Osip Petrov von der Hofsängerkapelle mit.

Der Meister der Worte Ferdinand Gelbcke und der Meister der Noten Leopold Fuchs müssen auch privat einen sehr herzlichen und freundschaftlichen Kontakt gepflegt haben, da Einträge in das Taufregister der Petersburger St. Petrikirche belegen, dass Gelbcke Pate bei der Taufe von Wolfgang Maximilian Fuchs im Jahr 1852, dem Sohn von Leopld Fuchs, gestanden hat.

Im Zuge seiner Tätigkeit als Musikpädagoge bemerkte Fuchs den in Russland herrschenden Mangel an russischsprachigen Musiklehrwerken. So verfasste er das erste in Russland veröffentlichte Lehrbuch zur Kompositionslehre, dessen mehrsprachiger Druck von Zar Nikolai I. finanziert wurde. Die Schüler von Fuchs übersetzten es ins Russische. 1830 erschien die Erstausgabe, 1843 eine zweisprachige, überarbeitete und neu übersetzte Auflage der Neuen Lehrmethode der Musikalischen Composition … . 1834 schon hatte Fuchs Anweisungen für angehende Klavierlehrer in deutscher, russischer und französischer Sprache publiziert, deren Zweitauflage 1844 erfolgte. Um den Druck dieses Lehrwerkes finanziell abzusichern, setzte sich Fuchs mit den Erziehungshäusern in St. Petersburg und Moskau in Verbindung, wo es in den Musikklassen eingesetzt wurde. Im Alter von 70 Jahren verstarb Johann Christian Leopold Fuchs in St. Petersburg. Beigesetzt wurde er auf dem dortigen evangelischen Smolensker Friedhof.

Bernhard Cossmann, 1822 in Dessau geboren, war ein Violoncellist und Lehrer für das Violoncellospiel.
Er erhielt seine musikalische Ausbildung bei in jener Zeit namhaften Violoncellisten in Dessau, Braunschweig und Dresden. Berufliche Erfahrungen sammelte Cossmann u.a. an der Grande Opéra in Paris,in London sowie im Gewandhausorchester Leipzig, wo er auch von 1847/48 am Konservatorium lehrte. Weitere Konzertreisen führten ihn nach England und erneut nach Paris. 1850 holte Franz Liszt Bernd Cossmann als Großherzoglichen Kammervirtuosen in die Hofkapelle nach Weimar.
Im Jahr 1866 ging Cossmann auf Einladung von Nikolaj Grigorevič Rubinstein nach Moskau, um dort am neu eröffneten Konservatorium als erster Professor die Violoncello – Klasse zu unterrichten.
Cossmann wurde die Ehre zuteil, an der Eröffnungszeremonie des Moskauer Konservatoriums teilnehmen zu dürfen. In diesem Zusammenhang wird in den Annalen des Konservatoriums an den gemeinsamen Auftritt von Cossmann und Rubinstein erinnert, die zu diesem Anlass die Sonate A- Dur für Klavier und Violoncello von Ludwig van Beethoven vorspielten. Am Konservatorium gehörte Cossmann zu den aktivsten Mitgliedern eines aus Musikpädagogen bestehenden Quartetts. Viele seiner Bewunderer faszinierte er durch seine Art des so genannten instrumentalen Gesangs. Cossmann war ebenfalls Mitglied des Professorenrats des Konservatoriums. Zu seinen Schülern zählte u.a. der russische Violoncellist und Musikpädagoge Anatol A. Brandukov (1856- 1930).
Auch gab Cossmann, der zum Freundeskreis von Peter Čaikovskij zählte, mehrere Konzerte in Russland. Seine Rückkehr nach Deutschland erfolgte im Jahr 1870. Bernhard Cossmann starb 1910 in Frankfurt/ Main.
Sein 1869 geborener Sohn Paul Nikolaus wurde in Deutschland ein namhafter Publizist. Cossmann jun., bekannt als Biograf des in Moskau geborenen Komponisten Hans Erich Pfitzner (1869- 1949) und Herausgeber sowie Mitbegründer der national geprägten Süddeutschen Monatshefte, die bis 1933 erschienen, geriet aufgrund seines katholischen Glaubens in Konflikt mit den Machthabern im Dritten Reich. Verhaftet von der Gestapo kam er ins KZ Theresienstadt, wo er 1942 verstarb. Zu ergänzen ist noch, dass Carl Robert Pfitzner (1825- 1904), Vater von Hans Erich und gebürtig aus dem sächsischen Frohberg, als Orchestergeiger in Moskau tätig war.

Über den Sänger, Bassbuffo und Schauspieler Roderich von Lehmann, geboren am 01. August 1808 in Dessau, waren nur spärliche Informationen in Erfahrung zu bringen. Seine schulische Bildung bekam er an den Domschulen Magdeburg und Leipzig sowie am Pädagogikum an den Franckeschen Stiftungen zu Halle/ Saale.
Als ausgebildeter Schauspieler und Sänger, der auch unter dem Pseudonym Lindo auftrat, hatte von Lehmann Engagements an den Stadttheatern in Leipzig (1833), Bremen, Magdeburg, bevor er im Jahre 1837 an das Stadttheater Riga wechselte.
Roderich von Lehmanns gelungene Darstellung des Pylades in der Oper Iphigenia auf Tauris von Christoph. W. Gluck (1714- 1787) im Jahre 1837 fand in der Allgemeinen musikalischen Zeitung (Bd. 39, S. 494) Erwähnung wie auch sein Abgang nach Riga. 1841 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er weiterhin an den Theatern in Hamburg, Hannover und Leipzig auftrat. In der Theaterliteratur wird Roderich von Lehmann´s Spiel vor allem als „erprobter Charakterkomiker“gewürdigt. So ist über ihn zu lesen: „ wenn es Lehmann´s Absicht war, das Publikum zu erheitern, so erreichte er diesen Zweck vollkommen…“ Im Jahr 1873 verstarb Roderich von Lehmann in Dresden.

Der 1753 im zum einstigen Anhalt- Bernburg gehörenden Städtchen Harzgerode geborene Gottfried Heinrich Beise prägte maßgeblich das Musikleben in Mitau, der Hauptstadt des ehemaligen Herzogtums Kurland. Von 1787- 1830 wirkte er als Organist und Kantor an der Mitauer Reformierten Kirche. Doch Beise betätigte sich ebenfalls als Musikpädagoge. So leitete er bis 1830 die 1825 gegründete Trinitatis- Töchterschule in Mitau. Am 04. Januar 1830 verstarb Gottfried Heinrich Beise in Mitau. Sein 1789 in Mitau geborener Sohn Jacob Georg Friedrich († 1865) hatte von 1805- 1911 das Gymnasium in Mitau besucht, danach an der Universität Dorpat studiert, dort war er Mitglied der 1808 gegründeten Studentenverbindung Curonia. Er schlug die geistliche Laufbahn ein und war u.a. von 1852- 1862 Pastor an der Reformierten Kirche in Riga. Des Weiteren war er Mitredakteur der Rigaschen Stadtblätter. Heinrich Theodor (1818- 1878), Enkel von Gottfried Heinrich, der an der Universität Dorpat Jura studiert hatte, arbeitete von 1851- 1859 als Syndikus an derselbigen. Er war von 1839- 1851 auch Sekretär der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde zu Riga. Dessen Sohn Friedrich Johannes Theodor, geboren 1854 in Dorpat, wiederum hatte nach dem Abitur am Gymnasium seiner Heimatstadt Jura studiert und war am dortigen Landgericht tätig, später auch in Fellin. Er war auch Mitglied der studentischen Verbindung Dorpati Livonorum.

Auch der in Leipzig geborene Bernhard Schneider (1819- 1898), Sohn des schon erwähnten Dessauer Komponisten Organisten und Herzoglich- Anhaltischen Kapellmeisters Friedrich Schneider (1756- 1853), kehrte der anhaltischen Wirkungsstätte seines Vaters den Rücken und wanderte 1848 ins Russische Reich aus, wo er sich zunächst als Musiklehrer bei einem russischen Fürsten seinen Lebensunterhalt verdiente.
Außerdem gehörte Bernhard Schneider zu den zehn mitteldeutschen Musikern, die in die Stadtkapelle von Reval aufgenommen wurden. 1851 wurde diese Stadtkapelle von August Friedrich Krüger (1810- 1883), seinerzeit Stadtmusikdirektor von Reval, ausschließlich mit Musikern aus dem heutigen Mitteldeutschland besetzt. Zu diesen Auserwählten gehörte nicht nur Schneider, sondern auch der ebenfalls aus Dessau stammende Bernhard Lorenz. Über diese mit Musikern aus Mitteldeutschland bestückte Kapelle schrieb einst der Kaiserlich- Russische Staatsrat Wilhelm von Lenz: „Seit 1850 besitzt Reval ein Stadtkapelle in zwölf guten deutschen Musikern, um so schätzbarer als das Theater, kein stehendes, das Orchester seinen Geschicken folgt.“ In dieser Stadtkapelle spielten außer Schneider und Lorenz noch der Violinist Oscar Daniel Wagner aus Zeulenroda, der auch nachweislich in Reval Violinenunterricht erteilte, der Posaunist Wilhelm Leps aus Coswig, Carl Friedrich Wilhelm Barge aus Hermsdorf, Johann Friedrich Theodor Müller aus Rudolstadt, der gebürtige Sachse Carl Moritz Kirrius und der aus Leipzig stammende Heinrich Brenner. Zu dieser Stadtkapelle gehörte auch der 1846 in Thüringen geborene Violinist Carl Brunnow, der 1860 nach Reval übersiedelte. Er hatte u.a. Musik- und Gesangsunterricht an der Revaler Petri- Realschule und am Revaler Gouvernements- Gymnasium erteilt. Zudem war er Dirigent des Vereins für Männergesang in Reval. 1905 verstarb er in St. Petersburg. Ein weiteres Mitglied dieser Theaterkapelle war Johann Heinrich Taube aus Altenburg, der auch als Musiklehrer tätig war und dessen Söhne in den Jahren 1859, 1868 und 1871 in Reval geboren wurden. Sein erstgeborener Sohn Johann Ernst Heinrich hatte von 1873- 1877 das Gouvernements- Gymnasium in Reval besucht und ließ sich zunächst als Kaufmann in Kronstadt nieder. Später übernahm er die Generalvertretung der Šeremetev- Brennereien in Russland. Sein Bruder Hans Christian schlug nach dem Studium in Dorpat die pädagogische Laufbahn ein und lehrte an verschiedenen Bildungseinrichtungen in Pernau, Birkenruh (heute: Berzaine/ Lettland) und Reval. Er verstarb 1938 in Reval. Arnold, der drittgeborene Sohn von Johann Heinrich Taube, besuchte von 1881- 1888 das Gouvernements- Gymnasium in Reval und studierte im Anschluss Theologie. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Hauslehrer in Livland. Der Musiklehrer August Kleffel aus Meiningen spielte ebenfalls in dieser Revaler Kapelle, Vater des bereits erwähnten Musikers Arno Kleffel (1840- 1913).
Zuletzt war Bernhard Schneider Musikdirektor in Paluev. Wenig ist über sein Privatleben in Erfahrung zu bringen. Im Jahr 1860 ehelichte er in Smolensk nach evangelisch- lutherischem Ritus die damals neunzehnjährige Bertha Emilie Wohtzech, gebürtig aus Riga, wo er zeitweise tätig war. Seine Frau verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Gouvernante. Bernhard Schneider verstarb in Riga.

Der aus Anhalt- Köthen stammende Musiklehrer Johann August Wilhelm Noebel ging 1848 nach Russland, wo er von 1852- 1862 Musik an der Moskauer Katharinenschule unterrichtete. Von 1856- 1871 war er als Organist an der St. Petri und Pauli Kirche in Moskau angestellt. Seine Eheschließung mit der Tochter eines deutschen Malermeisters aus Riga vollzog er in Smolensk.

In die Riege der im Russischen Reich tätigen Musiker aus Anhalt müssen noch Johann Christian Nato und Johann Christian Klotsch aufgenommen werden.

Johann Christian Nato, ein Trompeter aus Anhalt- Zerbst, spielte von 1764- 1766 in der St. Petersburger Hofkapelle und er war Mitglied der It.e Kampanija.

Johann Christian Klotsch (Glösch o. Glötsch o. Petsch), Fagottist aus Zerbst, wurde zwischen 1731 und 1733 von Hübner nach St. Petersburg geholt. Danach ging er wieder nach Darmstadt.
In den seit vielen Jahrzehnten betriebenen Studien zum Leben und Wirken des Zerbster Hofkapellmeisters Johann Friedrich Fasch (1688- 1758) ist von einem Musiker namens Christian Klotsch zu lesen, der 1735 als Fagottist in die Hofkapelle nach Darmstadt kam. Demzufolge muss Klotsch zuerst bei Fasch in Zerbst, dann in St. Petersburg und anschließend beim Hofkapellmeister Johann Christoph Graupner (1683- 1760) in Darmstadt gespielt haben.

Andere Musiker aus Anhalt wanderten auch gen Osteuropa, wenn auch nicht immer gen Russland aus.. So z. B. der 1790 in Köthen geborene Johann Friedrich Bauer. Er war Oboist und Musiklehrer und wirkte von 1819- 1870 als 1. Oboist am Prager Ständetheater. Johann Friedrich Bauer verstarb 1871 in Prag.

Anzumerken ist noch, dass auch Musikerpersönlichkeiten aus dem Baltikum und dem Russischen Reich nach Mitteldeutschland reisten, um bei dortigen Meistern Unterricht zu nehmen. Als Beispiel dafür sei der 1815 in Riga geborene Chordirigent Hugo Adelbert Preiss genannt. Von 1832- 1836 studierte er beim schon erwähnten Herzoglich- Anhaltischen Kapellmeisters Friedrich Schneider in Dessau. Preiss, der 1862 in Riga verstarb, dirigierte u.a. die Rigaer Liedertafel.

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2 Gedanken zu “Musiker und Theaterschaffende aus Mitteldeutschland im Russischen Reich- музыканты и артисты из Средней Германии в Российской Империи

  1. Auch wenn er nicht zur Klassik gerechnet werden kann , möchte ich noch auf einen deutsch-baltischen Künstler hinweisen: Heinz Ehrhardt – Komiker, Musiker und Komponist, geb. 1909 in Riga – gest. 1979 in Hamburg. Wer einmal seine Kompositionen gespielt hat, weiß das er es mit einem hochqualifizierten Musiker zu tun hat, nicht zuletzt wegen seiner profunden Ausbildung. Sein Erscheinungsbild als Komiker und Unterhaltungskünstler hat diese Tatsache leider überdeckt.

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